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„Zusammen leben“ – Der rbb-Thementag Integration am 23. November 2010

Foto by Wikipedia /Manfred Brueckels

Berlin (ots) – Die Themen Integration und Zusammenleben stellt der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) am 23. November beim rbb-Thementag Integration in den Mittelpunkt: Wie leben Familien mit Migrationshintergrund in der Neuköllner High-Deck-Siedlung? Wie sieht es in Kitas und Schulen der Region aus? Warum glänzen an Brandenburger Gymnasien gerade Kinder ehemaliger vietnamesischer Leiharbeiter mit Spitzenleistungen? Müssten Orchester und Opern in Berlin ohne Musikerinnen und Musiker aus dem Ausland schließen? Und wie gehen die Berliner Bezirke und Brandenburger Gemeinden Integrationsprobleme an? Nur einige der Fragen, denen der rbb am 23. November in Fernseh-, Radio- und Internet-Beiträgen nachgeht.

„Brandenburg aktuell“ beginnt bereits am 19. November eine Serie über Zuwanderer in Brandenburg. Sie wird bis zum 23. November fortgesetzt. Am 22. November diskutiert Moderator Hendrik Schröder im „Blue Moon“ von 22.00 Uhr bis 00.00 Uhr auf Fritz mit Hörerinnen und Hörern über das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten und Kulturen in Berlin und Brandenburg.

„Neue Blickwinkel, ungewohnte Töne, lebhafte Diskussionen“ Menschen aus über 180 Kulturen leben in unserer Region zusammen. Das funktioniert meist reibungslos, bringt aber auch Probleme mit sich. Gerade sie standen in letzter Zeit im Fokus. „Über diesen Alltag berichtet der rbb seit Jahren regelmäßig. Nun nehmen wir uns mehr Zeit als im journalistischen Tagesgeschäft und untersuchen intensiv, wie Menschen mit nicht-deutschen Wurzeln in unserer Region leben“, sagt rbb-Programmdirektorin Claudia Nothelle. „Ich freue mich auf einen Tag mit neuen Blickwinkeln, ungewohnten Tönen und Stoff für lebhafte Diskussionen.“

Im rbb Fernsehen

Ein außergewöhnliches Experiment wagen zwei Familien unterschiedlicher Herkunft im Film „7 Tage – Wir tauschen unser Leben“ (12.30 Uhr bis 13.00 Uhr). Die Lübbenauer Familie Schwerdtner und die türkische Familie Altiok aus Berlin-Neukölln leben rund 80 km voneinander entfernt und dennoch trennen sie Welten. Beide haben sie fast erwachsene Kinder, doch die Lebenskultur und Mentalität der jeweils anderen Familie ist für sie völlig fremd. Für eine Woche tauschen sie ihr Leben. In dieser Zeit übernehmen sie Beruf, Hobbys und Rituale ihrer Tauschfamilie.

In der zweiteiligen Heimatreportage „Djangos Reise – Asül bei den Türken“ taucht der Kabarattist und Gastarbeitersohn Django Asül aus dem niederbayerischen Hengersberg in das türkische Leben ein. Ihm liegen Berlin-Kreuzberg und Berlin-Neukölln so fern wie Istanbul. Genau dort aber möchte Django Asül erfahren, wie die Türken in Deutschland leben und wie es um die deutsch-türkischen Beziehungen steht. Der erste Teil läuft am 23. November, 15.15 Uhr bis 16.00 Uhr, der zweite Teil folgt am 24. November, 15.15 Uhr bis 16.00 Uhr.

Das Fernsehmagazin „zibb“ hat am 23. November um 18.30 Uhr die Autorin Nourig Apfeld zu Gast. Sie stellt ihr neu erschienenes Buch „Ich bin Zeugin des Ehrenmordes an meiner Schwester“ vor, in dem die gebürtige Syrerin ihre leidvolle Lebensgeschichte und die Angst vor der eigenen Familie schildert.

Auch die Nachrichtensendungen des rbb widmen sich dem Thema „Zusammen leben“: Für die „Abendschau“ (19.30 Uhr bis 20.00 Uhr) ist an diesem Tag die Schriftstellerin und Journalistin Güner Balci als Reporterin unterwegs.

„Brandenburg aktuell“ (19.30 Uhr bis 20.00 Uhr) berichtet in einer Serie vom 19. bis 23. November über Zuwanderer in Brandenburg. Reporter sind zu Besuch bei vietnamesischen Brandenburgern in Brandenburg/Havel (19.11.), zeichnen das Generationsporträt einer ukrainischen Familie aus Oranienburg (20.11.), stellen in Neuruppin einen jungen kenianischen Asylbewerber voller Hoffnung vor (21.11.), beobachten die Sprachförderung für Zuwandererkinder in Kitas u. a. in Frankfurt (Oder) (22.11.) und untersuchen, wie wichtig ausländische Fachkräfte für die brandenburgische Wirtschaft sind (23.11.).

Drei Regisseurinnen und Regisseure machen am 23. November im Film „Döner oder Bulette?“ von 20.15 Uhr bis 21.00 Uhr den Integrationstest und erzählen Geschichten aus Berlin-Neukölln: Regisseurin Stephanie Wätjen sieht sich auf Schulhöfen um, wo oft nur noch ein Drittel der angemeldeten Schüler zum Unterricht erscheint. Deutsche Schüler fühlen sich nicht selten an den Rand gedrängt, als „Schweinefleischfresser“ und „Deutschländer“ gemobbt und bedroht. Lehrer klagen über regelrechte „Deutschenfeindlichkeit“ muslimischer Jugendlicher, die so den Frust über die eigene Perspektivlosigkeit loswerden wollen. Regisseurin Nadya Luer sprach mit Aylin Selçuk. Sie ist 21 Jahre alt, studiert Zahnmedizin und hat den Verein „DeuKische Generation“ gegründet, eine Interessenvertretung türkischstämmiger Jugendlicher in Berlin. Aylin Selçuk verklagte Thilo Sarrazin wegen Volksverhetzung; er habe den Rassismus salonfähig gemacht. Nadya Luer erzählt außerdem die Geschichte des elfjährigen Egecan, der seit einem Jahr an der renommierten Staatlichen Ballettschule Berlin lernt. Sein Vater, ein arbeitsloser Betonbauer, fährt ihn täglich quer durch die Stadt in eine „andere Welt“. Wenn er seinen türkischen Freunden und Verwandten erzählt, dass sein Sohn Balletttänzer werden möchte, erlebt er Unverständnis und Ablehnung. Regisseur Hakan Savas Mican trifft die türkischstämmige Familie Efe mit ihren vier Kindern. Sie wohnt in der High-Deck-Siedlung, in der Zuwanderer aus aller Welt leben. (Erstausstrahlung)

„Multikulti – alles nur ein Missverständnis?“ ist das Thema des politischen Bürgertalks „KLIPP & KLAR“ (21.00 Uhr bis 21.45 Uhr) am rbb-Thementag Integration. Zu dieser Frage diskutiert Moderator Justus Kliss mit Wolfgang Bosbach, Vorsitzender des Innenausschusses des Bundestages, mit dem Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky, mit Carola Bluhm, Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales sowie mit Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland. (Anschließend folgt eine Radio-Diskussion, vgl. Seite 4.)

Moderator Jörg Thadeusz begrüßt in seiner Talkshow „THADEUSZ“ von 22.15 Uhr bis 22.45 Uhr die 22-jährige Kübra Yücel. Sie studiert Politologie in Hamburg, arbeitet als freie Journalistin, hat ihre eigene Kolumne bei der taz und bloggt über Politik, Musik, Kultur – und immer häufiger auch über den Islam, ihr Leben als gläubige Muslima und ihr Kopftuch. In der Sendung erzählt Kübra Yücel u. a., was aus ihrer Sicht eine Parallelgesellschaft ist und verrät ihre Leidenschaft für muslimische Mode-Blogs.

Mit der Dokumentation „Wir haben vergessen zurückzukehren“ (23. November, 22.45 Uhr bis 23.45 Uhr) hat Regisseur und Filmpreisträger Fatih Akin („Gegen die Wand“) einen sehr persönlichen Film über seine Familie geschaffen. Sie war 1965 dem Aufruf gefolgt, als Gastarbeiter nach Deutschland zu kommen. Eigentlich war der Aufenthalt nur für zwei Jahre geplant. Inzwischen sind 35 Jahre vergangen und der Vater arbeitet noch immer für denselben Arbeitgeber. Interviews und Anekdoten vervollständigen das Porträt der Familienmitglieder, die sehr unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben.

In den Radioprogrammen des rbb

Wie leben Berliner, Migranten und Ausländer unterschiedlicher Herkunft miteinander in unserer Stadt? Die Berliner Landeswelle radioBerlin 88,8 porträtiert am rbb-Thementag Integration von 6.00 Uhr bis 19.00 Uhr ganz unterschiedliche Menschen in ihrem Alltag – mit ihrer Sicht auf „Multikulti“ in der Hauptstadt. Im Anschluss an die Fernseh-Talkrunde „KLIPP & KLAR“ gibt es in der Sendung „Pop nach Zehn“ von 22.00 Uhr bis 23.00 Uhr eine Diskussion zum Thema „Zusammen leben in Berlin“ auf radioBerlin 88,8 und Antenne Brandenburg. Hörerinnen und Hörer können per Telefon und online Fragen stellen. Ingo Hoppe moderiert die Sendung.

Antenne Brandenburg spricht mit deutschen und ausländischen Brandenburgern und geht der Frage nach, wie ihr Zusammenleben funktioniert und welche Wünsche offen bleiben. In der Sendung „Hallo Brandenburg“ von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr steht der gemeinsame Sport als wichtiger Beitrag zur Integration im Mittelpunkt. Im „Panorama“ von 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr spricht Antenne-Moderator Stefan Oberwalleney mit Karin Weiss, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg.

Nachdem Moderator Hendrik Schröder bereits am 22. November im „Blue Moon“ von 22.00 Uhr bis 00.00 Uhr mit Hörerinnen und Hörern auf Fritz über das Zusammenleben verschiedener Nationalitäten und Kulturen in Berlin und Brandenburg diskutiert hat, beteiligt sich Fritz auch am rbb-Thementag selbst: Bei den „Radiofritzen am Morgen“ (5.00 Uhr bis 10.00 Uhr) und den „Radiofritzen am Nachmittag“ (15.00 Uhr bis 19.00 Uhr) erzählen Beiträge, Reportagen und Porträts über das Miteinander: So zeigten Frankfurter Studenten Eigeninitiative und wandelten einen leerstehenden Plattenbau nach dem Motto „Europa erleben und gemeinsam gestalten“ in ein multikulturelles Wohnheim um. Was haben fünf Jahre „Deutschpflicht“ auf dem Schulhof der Herbert-Hoover-Realschule im Berliner Stadtbezirk Wedding gebracht? Sieben Nationen in einer Streetdance-Gruppe – nach einem langen, schwierigen Weg sind sie ein Team geworden.

„Ein Tag im Leben der Familie Kirci“: Inforadio vom rbb spricht mit einer Migrantenfamilie über ihren Alltag, ihr Arbeitsumfeld und Kollegen, die Schule und über ihre Freunde. In den Reportagen, die Inforadio um 6.06 Uhr, 10.45 Uhr, 14.06 Uhr und 16.45 Uhr sendet, erzählt jeweils ein Familienmitglied ganz persönlich über sein Leben in Berlin.

Kulturradio vom rbb beleuchtet den ganzen Tag über (6.00 Uhr bis 00.00 Uhr) die Situation der in Berlin und Brandenburg lebenden Künstler mit Migrationshintergrund und das Interesse von ausländischen Mitbürgern an kulturellen Ereignissen. In dem Beitrag „Früher war ich anders. Wie sich Migrantinnen in Deutschland verändert haben“ um 19.04 Uhr berichten Frauen über den Wandel ihres Lebens und ihrer Einstellung zum Heimatland.

Im Internet

Ein Dossier auf der Internetseite www.rbb-online.de/integration bietet vielfältige Artikel, Hintergründe und Programminformationen zum Thema „Zusammen leben“. Zu Wort kommen auch Migrantinnen und Migranten, die von ihren persönlichen Integrationserfahrungen erzählen.

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