Die große Mehrheit der Bevölkerung (91 Prozent) begrüßt die neuen Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Verbreitung von Kinderpornographie im Internet – auch die große Mehrheit derjenigen, die täglich und intensiv das Internet nutzen (89 Prozent). Lediglich 6 Prozent der Bevölkerung und 9 Prozent der intensiven Netznutzer halten diese Sperrungsmaßnahmen nicht für einen geeigneten Weg, um Kinderpornographie im Netz zu bekämpfen. 3 bzw. 2 Prozent reagieren unentschieden.
Die Mehrheit der Bevölkerung ist dabei keinesfalls der Ansicht, dass eine Sperrung von Internetseiten mit Kinderpornographie das Recht der Bürger auf Informationsfreiheit auf unverhältnismäßige Weise einschränkt. Im Gegenteil – 90 Prozent betonen, dass „Informationsfreiheit ihre Grenzen hat“, die bei der Kinderpornographie „deutlich überschritten“ werde. Lediglich 3 Prozent sind der Ansicht, dass Kinderpornographie zwar bekämpft werden sollte, dass aber eine Blockade von Internetseiten durch staatliche Organe „die Freiheit der Bürger zu sehr einschränkt“.
Auch von den Gegnern einer staatlich angeordneten Sperrung von Kinderpornographie im Netz schließt sich nur der kleinere Teil (24 Prozent) dem Plädoyer für absolute Informationsfreiheit im Internet an. Die meisten (67 Prozent) vertreten durchaus den Standpunkt, den die breite Bevölkerung vertritt: dass die Informationsfreiheit auch im Netz beim Thema Kinderpornographie ihre Grenzen habe.
Zweifel richten sich am ehesten gegen die Erfolgsaussichten des gerade beschlossenen Gesetzes: 62 Prozent denken, dass Menschen, die unbedingt Kinderpornographie im Internet sehen wollen, trotz Sperrung und Stoppschildern weiterhin einen Weg finden werden, um an entsprechende Internetseiten heranzukommen. Lediglich 29 Prozent glauben daran, dass Sperrungen im Netz Erfolg haben und die Nutzung von Kinderpornographie eindämmen werden.
Allerdings ergibt sich für die Bevölkerung aus dieser Befürchtung nun keineswegs die Folgerung, dass das kürzlich beschlossene Gesetz zur Bekämpfung von Kinderpornographie im Internet eine gänzlich falsche Maßnahme sei und dass man darauf verzichten könnte. 81 Prozent sind auf jeden Fall davon überzeugt, dass die polizeiliche Blockade und Strafbestandshinweise abschreckende Wirkung haben und deshalb unbedingt notwendig seien. Lediglich 12 Prozent der Bevölkerung bezweifeln diese Abschreckwirkung und halten daran fest, dass man auf jegliche Blockade verzichten sollte.