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NRW SPD kritisiert Schulpolitik der Landesregierung im Lockdown

Bereits seit längerer Zeit beklagen Lehrer, Eltern und Oppositionen die kurzfristigen Entscheidungen der Landesregierung im Bereich der Bildung. Klare Linien und ein schlüssiges Konzept sind für die NRW SPD nicht erkennbar. Vielmehr empfindet man hier das Handeln der Landregierung als Zumutung für alle Beteiligten. Heute reagierte die NRW SPD auf die konkreten Lockdown-Entscheidungen von Bildungsministerin Gebauer mit eigenen Vorschlägen.

Quelle: pixabay.com/Congerdesign

Vorbemerkung

Das Zeitgeschehen prägt jede Generation. Diese Generation von Schülerinnen und Schüler wird auf tiefgreifende Art und Weise von der Covid-Pandemie geprägt. Ihre alltäglichen Routinen und Gewohnheiten haben sich auf dramatische Art und Weise verändert. Die Schule als zweitwichtigster Lebensraum neben dem Elternhaus muss gerade in diesen Krisenzeiten weiterhin ein sicherer und zuverlässiger Ort bleiben. Damit dies so ist, müssen wir als Gesellschaft unseren SchulleiterInnen und den Lehrkräften unser volles Vertrauen entgegenbringen, damit sie die jungen Menschen in dieser Krise stärken können und ihnen durch gute Bildung den Weg in eine gute Zukunft ebnen können.

10 Punkte zur Schulpolitik in Zeiten von Corona

  1. Dieses Schuljahr ist kein normales Schuljahr, das muss der Landtag anerkennen. Die Halbjahreszeugnisse sollten in SEK 1 dieses Jahr nicht vergeben werden. Alle Schülerinnen und Schüler werden in diesem Jahr grds. automatisch versetzt. 
  2. Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 4 auf Wunsch wiederholen können. Ansonsten wird der Lernstand individuell festgehalten, damit in der weiterführenden Schule darauf eingegangen werden kann. Die Schulen müssen dafür Zeit einplanen können.
  3. Die Erprobungsstufe (5+6) ist bis zum Ende der Klasse 7 zu verlängern.
  4. Die Abschlussprüfungen der Klasse 10 sollten noch stärker in die Verantwortung der betreuenden Lehrkräfte gelegt werden, die mit Unterstützung der Fachaufsicht die Qualität sichern, auch wenn die Quantität nicht die gleiche sein kann. SchülerInnen, die nur knapp oder nicht bestehen, sollen das Angebot erhalte, ggf. mit Unterstützung der Kammern und ggf. der Agentur für Arbeit von August bis November nachgeschult zu werden. 
  5. Die Schüler der Klasse 8 und 9 am Gymnasium sollen das Angebot bekommen, freiwillig in G9 umzusteigen.
  6. Die Abiturprüfungen sollten stärker in die Verantwortung der Lehrkräfte gelegt werden – entweder durch einen nochmals ausgeweiteten Prüfungspool oder durch weitere Abiturvorschläge, die auf den erteilten Unterricht Rücksicht nehmen. Mit Unterstützung der Fachaufsicht können wir die Qualität sichern, auch wenn die Quantität nicht die gleiche sein kann.
  1. Die Kernlehrpläne in NRW gehen von einem bestimmten Umfang und Unterrichtszeit aus. Diese standardisierten Zeitfenster wurden durch die Pandemie außer Kraft gesetzt. Noch nie hat es in NRW so unterschiedliche Lern- und Unterrichtszeiten gegeben. Die Kernlehrpläne in NRW sind kompetenzorientiert. Dieser Umstand birgt die große Chance, geforderte Inhalte, Themen und Lerngegenstände vor dem Hintergrund der Pandemie neu zu bewerten und eine Engführung der Themen vorzunehmen. Der Ausfall unzähliger Unterrichtszeiten darf nicht ignoriert werden und muss angemessen in den Kernlehrplänen für die nächsten Jahre abgebildet werden. Neue Prioritäten in den einzelnen Fächern müssen festgelegt werden.
  2. Ferienprogramme und Ganztagsunterricht können in den nächsten Jahren genutzt werden, um ggf. auch Inhalte nachzuarbeiten. Freiwillige und verpflichtende Angebote müssen mit den Beteiligten verabredet werden.
  3. Fächerübergreifend muss das Thema der Pandemie in all seinen Schattierungen aufgearbeitet werden, damit diese Schülergeneration gestärkt aus dieser schweren Zeit hervorgehen kann.
  4. Unsere Vorschläge aus dem April müssen endlich flächendeckend mit einem rechtlichen Rahmen versehen und ermöglicht werden. Dazu gehören im Detail folgende Vorschläge:

Jeder Raum kann zum Lernraum umfunktioniert werden 

Analoger und digitaler Unterricht

Impfstrategie – Schulen gehören zur kritischen Infrastruktur 

Teststrategie und Schnelltests 

Mehr Kooperation

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