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Manuel Hase: Als neu gewählter JU-Chef Mülheim zum CSD nach Köln

Manuel Hase LSU-NRW

Es läuft gut für den Mülheimer Manuel Hase. Zuletzt wählte ihn die Junge Union seiner Heimatstadt am 19.6.2012 mit einem Ergebnis von 100% zu ihrem neuen Vorsitzenden. Gleichzeitig ist Hase auch der Vorsitzende der LSU-NRW. Des Schwulen und Lesbenverbandes innerhalb der CDU. In dieser Funktion allerdings hat Manuel Hase noch eine Menge Überzeugungsarbeit innerhalb der CDU und leider auch der christdemokratischen Jugendorganisation, Junge Union, vor sich. Aber Manuel Hase ist zuversichtlich in absehbarer Zeit ebenso erfolgreich in der Nordrhein-westfälischen LSU zu agieren, wie er es bereits in seinem JU-Heimatverband beweist. Am Sonntag vertritt er seinen Verband beim Kölner CSD.

Die Arbeit als JU-Vorsitzender im KV Mülheim macht ihm Spaß und spornt ihn an, wie mir der engagierte Jungpolitiker im Gespräch berichtete. Der ca. 150-Mitgliederstarke JU-Stadtverband Mülheim sei, nicht nur für ihn, „wie ein großer Freundeskreis“. Und so stelle sich auch die politische Arbeit dar. Die jungen Parteimitglieder planen für die Zukunft die Einrichtung eines monatlichen Stammtisches für Mitglieder, aber auch für interessierte parteilose junge Menschen, die der Politik der CDU nahe stehen. Zudem soll weiterhin der Dialog mit den JU-Nachbarverbänden, sowie auch der Dialog zum Kreisverband der CDU Mülheim, weiter gefördert und geführt werden. Ausserdem solle die Einrichtung „Club Ü35“ weiter verfolgt werden. Hierbei geht es um JU-Mitglieder, die mit Erreichen des 35. Lebensjahres nicht mehr als „junge Union-Mitglieder“ geführt werden. An erster Stelle steht aber weiterhin für den JU-Chef Hase die Mitgliederwerbung auf seiner Agenda. Besonders freue ihn, dass die politische Arbeit in seinem Verband hervorragend und partnerschaftlich laufe. Das er derzeit über wenig Arbeit klagen kann, ist für Hase kein Problem. Eher Ansporn für die Zukunft. Hinsichtlich der 2014 anstehenden NRW-Kommunalwahlen zieht Hase es für sich selbst in Betracht, dort für aktive Ratspolitik auf der CDU-Liste zu kandidieren.

Zudem spielt natürlich auch schwul-lesbische Politik in seinem Amt als JU-Vorsitzender in Mülheim eine wichtige Rolle vor Ort.

Hierbei zieht er aus seiner Funktion als LSU-Vorsitzender seine Kenntnisse. Gleichzeitig aber ist ihm in diesem Amt wohl bewusst, wie viel Aufklärungs,- und Überzeugungsarbeit er als CDU-Mitglied innerhalb seiner Partei dort noch zu leisten hat. Für den interessierten Beobachter der Szene erscheint Manuel Hase derzeit wie ein LSU-Einzelkämpfer in NRW. Dies aber macht er gut und wirkt im Gespräch überzeugend und kompetent. Der junge Verband befindet sich noch immer in einer Art Aufbauphase. Allerdings kann das Zugpferd Manuel Hase allein den „Karren“ auf Dauer nicht am laufen halten. Hier bedarf es weiterer aktiver Mitarbeit von Mitgliedern der NRW-LSU. Aber auch dies sei auf einem guten Weg, wie Hase im Gespräch bekräftigt. Als einer der drängendsten Aufgaben steht die Veröffentlichung der eigenen Website auf dem Programm. Dies soll aber in nächster Zukunft der Fall sein.

Beim diesjährigen CSD in Köln wird die LSU am kommenden Sonntag (8.7.2012) mit einer eigenen Fußtruppe vertreten sein. Die LSU-ler laufen auch unter dem diesjährigen CSD- Motto „Ja – ich will!“ mit, welches darauf abzielt, dass auch der Schwulen und Lesbenverband der CDU für die Gleichstellung der „Homoehe“ zur herkömmlichen Ehe kämpft. Innerparteilich allerdings noch auf relativ einsamen Posten. So gehe auch leider die Junge Union in NRW skeptisch mit dem gewählten Motto um, kritisiert Hase. Hier wird einer der Hauptaufgaben der NRW-LSU und ihres Vorsitzenden für die nächste Zukunft zu suchen sein. Die mangelnde Akzeptanz vieler junger CDU-Mitglieder und Politiker zu den Forderungen der LSU ist teilweise  frustrierend für den engagierten Verband und gleichzeitig bezeichnend für die Kritiker. Aber auch hier sieht Manuel Hase durchaus Chancen, durch immerwährende politische Arbeit und Aktionen einen Wandel im Denken bei seinen Parteifreunden bewirken zu können.

Die LSU, auch im Bund, hat es nicht einfach. Ihre eigenen Forderungen stoßen immer noch auf eine Wand von Ignoranz und Ablehnung innerhalb der CDU und CSU. Eindrucksvoll belegte dies auch wieder die Abstimmung über die Gleichstellung der Ehe vor wenigen Tagen im Bundestag. Nicht ein Fraktionsmitglied der Union stimmte dafür. Die LSU sah sich sogar veranlasst für sie in die Bresche zu springen, indem sie das Antragsverhalten der Partei DIE GRÜNEN, und insbesondere des MdB Volker Beck, infrage zog. Zwar nicht zu unrecht, aber dennoch wenig überzeugend, wenn man in die Partei selbst blickt.

Der LSU fehlt es an prominenter Unterstützung. Obgleich es einen sehr bekannten Politiker gibt, der ihre Forderungen unterstützt. Ole von Beust, über Parteigrenzen hinweg, ein bundesweit beliebter und anerkannter Hamburger Politiker sollte sich nun selbst fragen, ob er es bei Podiumsauftritten der LSU belassen oder ob er endlich auch formell die LSU als Mitglied unterstützen will. Ein LSU-Bundesvorsitzender von Beust wäre viel mehr als nur ein Signal in die Gesamtpartei hinein. Vielmehr würde er den engagierten LSU-lern um Manuel Hase, Thomas M. Steins oder dem charismatischen Ronny Pohle herum, den politischen Rücken eindrucksvoll stärken ohne sich dabei etwas zu vergeben. Ole von Beust selbst hat die Toleranz der meisten Menschen auf sein eigenes Leben erfahren und hätte nun die Gelegenheit davon auch andere, unbekanntere Menschen, profitieren zu lassen. Die Zeit wäre reif dazu. Besonders in der deutschen Union!

Für Manuel Hase, der auch Mitglied im LSU-Bundesvorstand ist, also ein weites und großes Aufgabenfeld, dass er sich neben seiner JU-Tätigkeit, gewählt hat. Aber er wirkt im Gespräch sehr überzeugend und zuversichtlich, in beiden Ämtern, JU und LSU, moderne und pragmatische Arbeit abliefern zu können. Er steht für einige junge Konservative in der Union, denen man den Spagat zwischen Moderne und wertekonservativer Tradition durchaus zutraut. Und das Motto vom CSD „Ja – ich will!“ nimmt man ihm gern ab.

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