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Katerstimmung in MV

Map of Germany:Position of Mecklenburg-Vorpomm...

Image via Wikipedia

Die Wahl in Mecklenburg-Vorpommern hat mir eine echte Katerstimmung besorgt.

Eigentlich Grund zu feiern: Die CDU verliert weiter, die FDP hat nicht einmal3% der Wähler für sich vereinnahmen können. Das große ABER sind jedoch die 6% für die NPD:

Heute Morgen wurde auf WDR2 noch von 5,5% gesprochen und die Botschaft lautete, das alles nicht so schlimm sein, es wären ja „nur“ 40.000 Stimmen. NUR? 40.000???

Die NPD ist in meinen Augen als Protestpartei gewählt um es „denen da oben“ zu zeigen. Die Menschen die die NPD gewählt haben sind überwiegend jüngere Semester, die hoffnungslos in die Zukunft schauen – sich von der Politik nicht verstanden und von der Welt abgehängt fühlen. Kein Wunder, dass die nicht die FDP gewählt haben.

Leider erinnert die Geschichte an die Historie unseres Landes und die NPD wird sich freuen dürfen: Sie sitzt in der Regierung, sie bekommt gut Geld für den „Wahlerfolg“ und – das ist das Schlimme – sie kann sich als demokratisch legitimiert bezeichnen.

Ganz übel wird es, wenn man liest was die FDP dazu denkt:

„FDP-Generalsekretär Christian Lindner bezeichnete die Niederlage als „bitter, weil im neuen Landtag keine liberale Stimme ist“. Das sei aber auch eine Motivation, in Berlin und Niedersachsen noch härter zu kämpfen, sagte Lindner.“

Für die FDP scheinen die Ost-Bundesländer bereits verloren. Und wer seine Motivation aus einer erstarkten Rechten zieht, hat ohnehin nicht verstanden, dass er nicht in einem Wettbewerb steht, sondern als Partei für das Wohl des Landes steht.

So sehr ich auch der selbstverliebten Rösler-Westerwelle-FDP die Niederlage gönnen, scheint es mir gerade in MV einen bitteren Beigeschmack zu haben.

Als Gesellschaft müssen wir zudem realisieren lernen, dass die NPD-Erfolge keine bedauerlichen Einzelfälle sind. Sondern ein Symptom für den Schaden den unsere Gesellschaft in den letzten Jahren durch die Schwarz-Gelbe Politik genommen hat. Und das es überhaupt nicht hilft, die NPD klein zu reden oder zu ignorieren.

Wir, und damit meine ich uns Politiker, müssen einfach wieder lernen auf die Menschen zu hören. Ihnen Alternativen und Perspektiven bieten. Die Basta- und TINA-Politik ist da genau der falsche Weg gewesen.

Das die Grünen das Ergebnis vor Ort fast verdoppeln konnten und damit noch klar vor der NPD liegen zeigt doch, dass es möglich ist auch ohne extreme Standpunkte, dafür aber mit guten Inhalten und Zielen die Menschen zu erreichen. Das ist der Weg den Politik gehen muss.

Denn sonst, man mag es kaum sagen, ist eine Wiederholung der Geschichte gar nicht so unwahrscheinlich wie manch einer denken mag…

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