Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Euro-Anleihen: Wir Europäer sitzen alle in einem Boot!

Image via Wikipedia

Immer mehr Deutsche wünschen sich die gute, alte Deutsche Mark zurück. Derzeit würde es in der deutschen Bevölkerung sogar eine Mehrheit für die Rückkehr zur alten Währung geben. Das liegt in erster Linie natürlich daran, dass immer noch sehr viele Bundesbürger eine emotionale Bindung zur Mark haben. Dennoch muss man heute sagen: Die Einführung des Euros war eine vernünftige Entscheidung. Heute könnte unsere Mark im Konkurrenzkampf in den großen Wirtschaftsräumen unserer Welt nicht mehr überleben.

Ein anderer Grund für die noch immer großen Sympathien für die alte Währung der Deutschen ist, dass viele Deutsche die Befürchtung haben, sie müssten für die Schulden anderer Euro-Staaten aufkommen. Dabei wird jedoch klar, dass die meisten Menschen nicht die ganze Wahrheit kennen: Wir leben nicht nur in einer Währungsunion, sondern auch in einer wirtschaftspolitischen Schicksalsgemeinschaft. Wir Europäer sitzen alle in einem Boot!

Ständig werden Forderungen, man solle Griechenland aus der Eurozone ausschließen, laut. Allerdings ist denjenigen, die so etwas fordern, nicht bewusst, dass ein solcher Schritt dem deutschen Steuerzahler mehr kosten würde als ein Rettungsschirm, wie er jetzt beschlossen worden ist. Schließlich bekämen deutsche Banken ihre Kredite in der alten griechischen Währung, den Drachmen, zurück und müssten Milliardenbeträge abschreiben. Aus diesem Grunde sind die Rettungs- und Stabilisierungsmaßnahmen für Länder wie Griechenland zwingend notwendig. Darum kann man sagen, dass die Beschlüsse, die vor gut zwei Wochen von den europäischen Staats- bzw. Regierungschefs getroffen wurden, zu begrüßen sind.

Dennoch kommen die Beschlüsse viel zu spät. Hätte Kanzlerin Merkel bereits vor knapp neun Monaten zugestimmt, dann wären die Zinsen für Griechenland auf den Kapitalmärkten nicht ins Unermessliche gestiegen und der Euro wäre nicht geschwächt worden.

Wichtig wäre nun die Einführung der europäischen Anleihen, der sog. Euro-Bonds, um den Spekulationen gegen den Euro entgegenzutreten. Unsere Kanzlerin befürchtet jedoch, dass Deutschland höhere Zinsen an den Kapitalmärkten zahlen müsse. Doch bei genauerem Hinsehen sieht man, dass dieses Argument nicht gilt.

Mit der Einführung der Euro-Bonds würde man auf den Kapitalmärkten signalisieren, dass Europa als eine Einheit auftritt. Dass die Zinsen für Deutschland steigen würden, ist noch längst nicht gesagt. Gleichzeitig muss aber auch hervorgehoben werden, dass leicht steigende Zinsen für unser Land immer noch besser sind als die Pleite eines Euro-Staates. Denn wenn es zu einer solchen Pleite käme, wäre die Last, die Deutschland dann tragen müsste, um einiges höher. Und das will schließlich niemand, oder?

Tim Schmitz

Die mobile Version verlassen