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Verleger – Tarifflucht ist offene Provokation

Der Deutsche Journalisten-Verband hat den Ausstieg von Zeitungsverlagen aus der Tarifbindung während der zurzeit laufenden Tarifverhandlungen für Zeitungsredakteure als Provokation bezeichnet. Aktuell sind die Bremer Tageszeitungen AG und die Harz-Kurier Verlagsgesellschaft innerhalb des Verlegerverbandes in die Mitgliedschaft ohne Tarifbindung gewechselt. Dieser Schritt hat zur Folge, dass künftige Gehalts- und Manteltarifverträge für die Beschäftigten dieser Verlage nicht mehr gelten und die Gehälter neuer Mitarbeiter frei verhandelbar sind. Bei Bremer Nachrichten und Weser Kurier arbeiten knapp 100 Redakteurinnen und Redakteure.
„Dass sich Verlage durch Tarifflucht ihrer sozialen Verantwortung für die Beschäftigten entziehen, ist schon schlimm genug“, kritisierte DJV-Hauptgeschäftsführer Kajo Döhring, der zugleich Verhandlungsführer bei den Tarifgesprächen mit den Verlegern ist. „Dass sie die Tarifflucht mit Wissen und womöglich Billigung des Verlegerverbandes während der laufenden Verhandlungen mit DJV und ver.di begehen, ist eine offene Provokation der Gewerkschaften.“ Döhring forderte den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) auf, dieses Verhalten zu unterbinden.
Bislang waren bereits 31 Zeitungen Mitglieder im BDZV ohne Tarifbindung. Über diese und weitere Formen der Tarifumgehung durch Zeitungsverlage informiert der DJV auf seiner Homepage unter http://www.djv.de/DJV-Liste-Tarifumgehung-der-V.629.0.html?&type=123.

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