„Vor allem Städte mit hoher Arbeitslosigkeit drohen unter dieser immer mehr steigenden Last finanziell zusammenzubrechen.“ Zumal dort oft auch eine dramatische Verschuldung hinzukomme. „Hier ist tatsächlich Land unter – erst recht, wenn die Krise demnächst voll auf die Langzeitarbeitslosigkeit durchschlägt. Die Sozialausgaben der Kommunen belaufen sich inzwischen auf rund 40 Milliarden Euro, das ist ein Anstieg um mehr als 80 Prozent seit 1992“, sagte Frau Roth. Von einer neuen Bundesregierung verlangte die Städtetags-Präsidentin „in einem ersten Schritt sehr rasch nach der Wahl bei den Unterkunftskosten für Langzeitarbeitslose ein Zeichen zugunsten der Kommunen zu setzen und sich stärker an den Kosten beteiligen“. Die Städte erwarteten außerdem, „dass die Gewerbesteuer weiter stabilisiert und gestärkt“ werde. Und selbstverständlich dürften die durch die Unternehmenssteuerreform bereits ergriffenen Maßnahmen auf keinen Fall aufgeweicht werden. Natürlich wüssten auch die Städte um die schwierige Lage der Haushalte von Bund und Ländern.
„Aber wir setzen darauf, dass die Bundesregierung ebenso wie die Regierungen der Länder ein hohes Interesse an vitalen und starken Städten haben“, verlangte Roth. „Wenn zum Beispiel bei den Unterkunftskosten nicht schnell gehandelt wird, drohen uns allein hier im kommenden Jahr Mehrkosten von zwei Milliarden Euro. Es wäre absurd, wenn der Bund die heutige Berechnungsformel beibehalten und seinen Zuschuss trotz steigender Unterkunftskosten absenken würde.“ Die Kommunen zahlten derzeit fast drei Viertel der Kosten – in diesem Jahr mehr als 10 Milliarden Euro. „Bei wachsenden Ausgaben und sinkenden Einnahmen können sie das einfach nicht mehr verkraften.“