Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

Ein Abend voller Hop-Çiki-Yaya

Es ist etwas faul in Istanbul: Schon wieder ein Mord im Rotlichtviertel, wieder eine Prostituierte, wieder ein Transvestit. Zeit für die „sexy Miss Marple“ (so Lilo Wanders), die Sache selbst in die manikürten Hände zu nehmen. Sie ist: charmante Nachtclubbesitzerin, Femme fatale – und ein Mann mit Kampfsportlizenz. Ein Amateurdetektiv im Catsuit mit den besten Voraussetzungen, um den bestialischen Mörder zu überführen und gleich noch mit einer Menge Vorurteile über Transvestiten aufzuräumen.
Mit dem lebendigen Mix aus spannendem Thriller und erotischer Großstadtliteratur gelingt Somer eine im besten Sinne humanistische Unterhaltung:
„Nicht nur in der Türkei, sondern in vielen Ländern werden Transsexuelle in einer Weise dargestellt, die mir überhaupt nicht gefällt. Entweder machen sie viel Klamauk und sind leicht unterbelichtete Charaktere, über die gelacht werden darf, oder aber Menschen ohne moralische Werte. Mein Ziel war es, mit meinen Büchern das zu tun, was Pedro Almodóvar tut – das Negative in etwas Positives zu verwandeln.“, so Mehmet Murat Somer.
Übrigens: „Hop-Çiki-Yaya“ war ein türkischer Schlager in den frühen Sechzigern, der in Comedy-Shows bald zum Synonym für feminine Schwule wurde. Der Begriff wurde ab den Siebzigern kaum noch benutzt – ein Grund für Somer, ihn wiederzuentdecken.

 

Mehmet Murat Somer wurde 1959 in Ankara geboren. Nach einem Ingenieur-Studium arbeitete er als Banker und Unternehmensberater. Seit 2003 schreibt er an der in der Türkei überaus erfolgreichen Hop-Çiki-Yaya-Serie, von der bereits sechs Bände erschienen sind. Der Autor lebt am Handlungsort seiner Romane, in Istanbul.
Recai Hallaç, geboren 1962 in Istanbul, ließ sich in Brüssel zum Simultandolmetscher ausbilden, spielte Theater und arbeitete als Redakteur und Sprecher für den Hörfunk. Er ist Schauspieler und literarischer Übersetzer und begleitete Orhan Pamuk bei dessen Lesungen im deutschsprachigen Raum als Dolmetscher und Rezitator. Er lebt in Berlin.
Ulrich Noller, geboren 1966, arbeitet als Journalist und Autor für Printmedien und öffentlich-rechtliche Sender, vorzugsweise den WDR. Er ist Literaturexperte in „Funkhaus Europa“.

 

Das Literaturbüro Ruhr e.V. präsentiert in der Reihe „Von Sinnen. Eros und Illusion in der Literatur“ in Kooperation mit der Buchmesse Ruhr und dem Café Central im Grillo Theater:
Ein Abend voller Hop-Çiki-Yaya:
Mehmet Murat Somer liest aus „Die Propheten-Morde“
Lesung und Gespräch in deutscher und türkischer Sprache, moderiert von Ulrich Noller, gedolmetscht von Recai Hallaç
Montag, 3. November 2014, 20 Uhr
Café Central im Grillo-Theater, Theaterplatz 11, 45127 Essen

 

Eintritt: 5 €; kein Vorverkauf, Karten nur an der Abendkasse des Grillo-Theaters.
buchmesse-ruhr.de & www.vonsinnen.eu/index.php?content=10
http://schauspiel-essen.de/orte/cafe-central.htm

 

Die mobile Version verlassen