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Kunstraum Grün: Ein Zaubergarten

Wege und Treppen im Botanischengarten Duisburg

Wege und Treppen im Botanischengarten Duisburg (Photo credit: Wikipedia)

Kunst, die für einen Garten geschaffen wurde, die sich in die botanische Landschaft einfügt, auch den Kontakt zu ansässigen Eichhörnchen nicht scheut, zeigt etwas Erstaunliches. Man kann den Eindruck gewinnen, außergewöhnlichen Ritualen beizuwohnen. Noch bis zum 1. Juli sind die Arbeiten von 20 Künstlern im Duisburger botanischen Garten zu sehen.

Im Unterschied zu religiösen Ritualen, die sich an Geister wenden oder dem Glauben nach in direkter Weise erfüllt werden, weil sie von Geistern stammen, richten sich die künstlerischen Werke an Menschen, die bisweilen weitaus schwerer zu erreichen sind. Begreift man menschliche Kunst und Kultur als einen Teil der Natur, folgt also einem wissenschaftlichen Weltbild, in dem Menschen die biologische und physikalische Natur nicht einfach loswerden können, bis in den Tod, so kurios sie sich auch gebärden, dann gilt es nicht, den alten Gegensatz zu überwinden, sondern als obsolet zu entlarven.

Die assoziativen Angebote der Künstler sind reichhaltig: Besucher finden Märchenmotive, die Botanik nachahmende Verfahren und auch Demonstrationen des menschlichen Umgangs mit der Umwelt. Eine Feenwiese ohne Fee, ein Teich als Laichplatz, der mit seinen großen und grauschwarzen Eiern kaum Gutes erwarten lässt, zartfarbene Büschel an Bäumen, deren Lockung nicht abschätzbar ist, aufgereihte Pflanzenschildchen, die mit den Namen von heimischen Kunst- und Kulturinitiativen beschriftet wurden, ein Baumstumpf, der durch einen Schaft gleichermaßen gepfählt als auch verlängert wurde und parallel zu einem verrosteten, bäuerlich anmutenden Werkzeug ausgerichtet ist.

Es handelt sich um einige wenige Beispiele von Arbeiten. Hier alle aufzulisten, würde niemandem etwas bringen. Stattdessen lade ich ein, den botanischen Garten an der Schweizer Straße noch bis zum 1. Juli 18.00 Uhr zu besuchen, sich auf einen Spaziergang einzulassen. Demonstriert wird, wie heimische Kunst- und Kulturschaffende die Stadt, wenn sie es zulässt, im öffentlichen Raum bereichern.

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