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SV Waldhof Mannheim – Stuttgarter Kickers 0-0 – 6.750 Zuschauer ließen die „Hütte“ brennen

Waldhof Mannheim: 6.750 Zuschauer ließen die „Hütte“ brennen

Es war wieder soweit. Am Freitagabend empfing der SV Waldhof Mannheim die Stuttgarter Kickers. Angeführt von Kickers-Coach Dirk Schuster, zum zweiten Meisterschaftsspiel der Regionalliga Süd. Allerdings das erste Heimspiel der Mannheimer. Bereits vor der Partie war klar, dass im Carl-Benz Stadion Mannheim einiges los sein wird. Denn das Ziel der Waldhof-Ticketabteilung wurde mehr als souverän erreicht. Die Zielsetzung hieß: „Wir wollen mehr als die 865 Dauerkarten im Vorjahr verkaufen.“ Dass dieses Ziel mit 1.060 verkauften Dauerkarten zum Saisonstart deutlich übertroffen wurde hätte keiner gedacht.

Sportlich begann die Spielzeit für beide Teams erfolgreich, denn der SV Waldhof siegte mit 3:0 bei der Zweitvertretung vom FC Ingolstadt und die „Kickers“ siegten mit 3:1 bei der Zweitvertretung vom Karlsruher SC.

Mit guten Voraussetzungen gingen beide Teams in den Spieltag. Nicht nur auf Grund der sportlichen Erfolge der vergangenen Woche. Denn trotz des bewölkten Himmel und einige Schauer pilgerten die Fans beider Lager optimistisch ins Carl-Benz Stadion.

Die Zuschauer kamen um eine spannende Regionalligapartie zu sehen. Um Punkt 18:58 betraten beide Teams den Rasen im Carl-Benz Stadion, begleitet von einer tollen Choreografie und um Punkt 19:00 Uhr Uhr pfiff Schiedsrichter Thomas Stein aus Homburg die Partie an.

Beide Mannschaften begannen kämpferisch. Man merkte, dass beide Teams dieses Match direkt von Beginn an ernst nahmen. Angestimmt von einer tollen Kulisse. Die Fans stimmten sich bereits in der 7. Spielminute mit: „Steht auf, wenn Ihr Waldhof Mannheim seit“, ein.

Mitte der ersten Hälfte tasteten sich beide Teams ein wenig vorsichtig ab. Bevor anschließend beide Teams das Tempo ein wenig anzogen, so, dass die Zuschauer von beiden Teams herrliche Passkombinationen sahen.

Doch in der 36. Spielminute griff das Team von Waldhof-Coach Rainer Hollich richtig an. Vallazim Dautaj erkämpfte sich vor bis in Gegners Sechszehner. Dort wurde er von der Defensivabteilung der Kickers zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter Thomas Stein ließ weiterlaufen. Man hätte aber auch eine Verwarnung aussprechen können. Glück also für das Team von Kickers-Coach Dirk Schuster in der Schlussphase der ersten Hälfte.

Der anschließende Freistoß aus rund 38 Metern von Christian Grujicic war für Kickers-Keeper Daniel Wagner kaum ein großes Problem. Diesen Ball pflückte er selbstbewusst hinunter.

Torchancen waren im Spielverlauf der ersten Hälfte zwar Mangelware, dennoch war die Partie an sich attraktiv und die 6.750 Zuschauer sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse.

Um Punkt 19:47 ertönte dann der Halbzeitpfiff aus der Pfeife von Schiedsrichter Stein. Beide Teams mussten sich mit den Pausenstand von 0:0 zufrieden geben.

Klar wurde, das beide beide Teams der Offensivabteilungen in der zweiten Halbzeit ein wenig mehr auf das „Gaspedal“ drücken sollten.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde die Regionalligapartie zum richtigen „Flutlichtspiel“, denn es wurde ein bisschen dunkler über Mannheims Dächern. Aus dem Grund gab es Licht. „Nach dem es Licht wurde“, schienen Zuschauer und Fans ein wenig erweckt worden zu sein, da die Anzahl der Offensivaktionen zahlreicher wurde. Eine davon sahen die Zuschauer in der 56. Spielminute von Waldhof-Kicker Daniel Reule. Er versuchte es per Kopf, scheiterte allerdings knapp.

Ab der 60. Spielminute ging es dann richtig ab. Beide Mannschaften kämpften sich bei jeder gegebenen Möglichkeit gleich in den Sechszehner des Gegners vor, um dort die Chance auf einen Torerfolg zu erhöhen. Doch auch die Defensivabteilungen arbeiteten konsequent, so ließ z.B. in der Waldhof Defensive der Ex-Duisburger Dennis Geiger nichts anbrennen.

Die dickste Chance der Partie hatte Vallaznim Dautaj in der 67. Spielminute. Er traf zunächst die Latte, der Ball prallte anschließend wieder auf und Dautaj versuchte es erneut. Doch er scheiterte am überragenden Kickers-Keeper Daniel Wagner.

Schiedsrichter Stein wirkte in einigen Situationen deutlich überfordert. Nach einem Foulspiel der Kickers gab er Waldhof Spieler Daniel Reule die Rote Karte (70. Spielminute). In einem waren sich alle jedoch einig: Dies war glasklar eine Fehlentscheidung. Es folgten „Schieber, Schieber, Schieber“-Rufe im Carl-Benz Stadion. Doch anzumerken sei, dass die Waldhof-Familie sich von dieser Entscheidung nicht hat beeindrucken lassen. Es folgte erneut eine fantastische Unterstützung.

Gegen Ende der Partie setzten erneut die Mannheimer ein Ausrufezeichen. Obwohl sie nur mit zehn Mann auf dem Platz standen, rackerten, opferten sowie kämpften sie um die drei Punkte zu ergattern.

Um Punkt 20:45 Uhr pfiff Schiedsrichter Stein, der deutlich überfordert wirkte mit dieser Kulisse, die Partie ab. Beide Teams mussten sich mit einem 0:0 zufrieden geben obwohl sie eine Leidenschaft an den Tag legten, wie man sie in der Regionalliga selten sieht.

Fazit: Mit diesen Fans und mit dieser Mannschaft und vor allem mit der kämpferischen Einstellung kann der SV Waldhof Mannheim einiges in der Liga, sowie in der Stadt bewegen.

Die Stimmen zur Begegnung:

Dennis Geiger

Xtranews.de: Hallo Dennis, du bist ja ein ehemaliger Duisburger. Jetzt kickst du für den SV Waldhof Mannheim. Das erste Spiel der Saison gleich vor 6.750 Zuschauern. Sicherlich etwas besonderes, oder?

Dennis Geiger:Ja, sicherlich. Hier in Mannheim ist immer etwas los, wenn man sieht was am letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit los war. Da waren beim Aufstiegsspiel über 18.000 Zuschauer im Stadion. Das war natürlich sensationell und heute beim zweiten Spiel der laufenden Regionalligasaison wieder über 6.000 Leute anwesend. Das ist schon beeindruckend, was hier in Mannheim los ist!“

Xtranews.de: Zum Spielverlauf: Beide Mannschaften haben hier eine tolle Partie abgeliefert, die Zuschauer sahen teilweise tolle Passkombinationen. Wie siehst Du das?

Dennis Geiger:Ja, Stuttgart hat direkt zugestellt und haben Pressing gespielt. Wir haben nicht richtig das Mittel gefunden, wie man dagegen angeht. Doch wir haben nicht ganz so viel zugelassen und am Ende mit ein bisschen Pech die rote Karte erhalten, so, dass wir in Unterzahl die Partie bestehen mussten.“

Xtranews.de: Was war bei der roten Karte genau passiert?

Dennis Geiger: Also, ich habe es von hinten auch nicht richtig gesehen. Ich vermute, der Schiedsrichter hat auf Schwalbe entschieden. Daniel Reule hatte schon gelb und dann hat er halt die rote Karte erhalten.“

Xtranews.de: Obwohl Ihr in Unterzahl wart habt ihr bis zum Schluss eine Leidenschaft an den Tag gelegt, die man selten in der Regionalliga wahrnimmt. Zeigt das den Charakter der Mannschaft?

Dennis Geiger:Ja wir hatten letztes Jahr schon den Charakter, da haben wir auch immer bis zum Schluss gekämpft und zum Glück keine Partie verloren. Ja, und das wollen wir natürlich weiter führen und ich denke, das ist uns heute ziemlich gut gelungen.“

Xtranews.de: Wie es aussieht, sind alle Neuzugänge gut integriert worden, oder?

Dennis Geiger:Ja die haben wir gut aufgenommen und bis jetzt passt es perfekt.“

Xtranews.de: Auf was können die Zuschauer sich in der laufenden Saison noch freuen?

Dennis Geiger: „Ja, ich hoffe auf einen guten Fußball und erfolgreichen Fußball, aber das wird man in Zukunft dann sehen.“

Xtranews.de: Wie sieht deine persönliche Zielsetzung für die Spielzeit 2011/2012 aus?

Dennis Geiger: Ich will persönlich weiter Stammspieler sein und eine gute Runde spielen.“

Xtranews.de: Und sicherlich weiter einer der Führungsspieler sein.Denn man hört von dir ordentliche Laute, die du von dir gibst, die Mannschaft dirigierst und damit weiter hilfst oder?

Dennis Geiger: Ich denke das kommt automatisch und ab und an muss man einfach dirigieren.“

Rainer Adolf:

Xtranews.de: Heute waren 6.750 Zuschauer hier im Carl-Benz Stadion. Sicherlich eine Kulisse, mit der man nicht gerechnet hat. Was sagst Du zur Kulisse?

Rainer Adolf: Ich muss sagen, das war sensationell. Schon als ich beim Aufwärmen den Rasen betreten habe ist es mir eigentlich kalt der Rücken runter gelaufen und wenn man dann die Ehre hat, in der zweiten Halbzeit direkt vor diese „Wand“ zu stehen, einfach Wahnsinn. Ich muss hinzufügen, dass ich immer gedacht habe hier kann heute der Ball nicht hinter die Linie gehen, denn was da hinter einem stand ist unbeschreiblich.“

Xtranews.de: Du hast nach dem Spiel in Ingolstadt erneut zu Null gespielt. Macht Dich das besonders stolz?

Rainer Adolf:Ich glaub es gibt schlechtere Einstände, aber es ist eine riesen, riesen Mannschaftsleistung mit den zwei Jungs vor mir. Murphy und Dennis Geiger. Da kriege ich nichts zu tun, denn das, was die runter spielen und wie viel die laufen! Riesen Kompliment an die Jungs.“

Xtranews.de: Rainer, du hast dich gegen Michael Lutz durchgesetzt. Er hat Zweitliga-Erfahrungen. Macht dich das besonders stolz, dass du so viel Vertrauen vom Trainerteam geschenkt bekommst?

Rainer Adolf: Mich macht es sehr, sehr stolz. Mit der Vertragsverlängerung habe ich bereits gemerkt, man setzt auf mich, aber dass man mich dann auch noch ins Tor stellt, bedeutet für mich, dass ich das Vertrauen zurückzahlen muss. Hinzu kommt, das ich unter den gleichen Bedingungen bereits in Mainz trainiert habe und von daher habe ich gewusst, was ich kann und wollte den Kampf unbedingt annehmen. Dazu muss ich die Vereinsführung loben. Man war zu jedem Zeitpunkt ehrlich zu mir, man hat mir immer gesagt: Rainer es wird ein Guter kommen und es wird offen sein wer spielt. Deswegen ist es sehr diskret und korrekt abgelaufen.“

Xtranews.de: Was sagst Du zur Rrten Karte. Was ist dort passiert?

Rainer Adolf: Ich war zu weit weg, denn ich war mit am weitesten entfernt. Ich habe keine Ahnung. Ehrlich!“

Xtranews.de: Obwohl ihr anschließend nur noch mit zehn Mann auf dem Platz wart, habt Ihr fantastisch weitergekämpft. Zeichnet das den Charakter der Mannschaft aus?

Rainer Adolf: Ja, ich denke schon, denn wir sind in den sechs Wochen Vorbereitung ordentlich zusammengewachsen. Auch, wenn wir kein großes Trainingslager bezogen haben. Mit diesen Fans im Rücken kann eigentlich nichts schief gehen. Hinzu kommt, das wir als Einheit wissen, was wir können und alle egal, ob in der Startelf oder auf der Bank, wir sind eine Mannschaft.“

Klaus Gjasula der Bruder von MSV Profi Jürgen Gjasula im Interview:

Xtranews.de: Klaus, ihr hattet heute euer erstes Saisonspiel. Über 6.000 Zuschauer kamen ins Stadion. Wie sehr tut es weh, dass man selber nicht aktiv auf dem Platz stehen konnte?

Klaus Gjasula: „Das erste Spiel in so einem Stadion und vor so einer Kulisse, wer will da nicht dabei sein? Natürlich tut das weh.“

Xtranews.de: Wie sieht deine Zielsetzung für die neue Spielzeit 2011/2012 aus?

Klaus Gjasula:Also zuerst, dass wir einen einstelligen Tabellenplatz erreichen und das ich verletzungsfrei sein werde und natürlich so viele Einsätze wie möglich erhalte.

Xtranews.de: Nach aktuellem Stand kann ja aus der Regionalliga keiner absteigen. Ist das eine Gefahr oder spielt das keine große Rolle?

Klaus Gajsula: „Nein, hier bei Waldhof hat man immer einen gewissen Druck und wenn es mal nicht läuft, sind auch die Fans schnell unzufrieden. Von daher versuchen wir als Mannschaft uns als eine Einheit zu präsentieren und unsere Fans glücklich zu machen.“

Xtranews.de: Ihr habt ja einige Neuzugänge im Kader. Wie wurden die aufgenommen?

Klaus Gajsula: „Die Jungs wurden gut aufgenommen und sind alle, bis dato korrekte Jungs und einige spielerischen Fähigkeiten, die sie mitgebracht haben werden wir in Zukunft sehen.“

Xtranews.de: Wie sind deine langfristigen Ziele? Vielleicht wie die deines Bruders (Jürgen Gajsula) eines Tages in der Bundesliga zu spielen?

Klaus Gajsula: Ja, ich möchte sicher mal in der dritten Liga oder zweiten Liga spielen. Dafür nehme ich mir 5 Jahre.“

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