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Duisburger Grüne sehen weitere Ungereimtheiten beim Bau des Walsumer Kohlekraftwerkes

Duisburg – Dem Vorstandsmitglied der Grünen in Duisburg-Walsum, Ralf Welters, liegen Informationen vor, wonach es weitere Entwicklungen im Bau des Kohlekraftwerk Block 10 gibt, die bedenkliche Ausmaße annehmen.
Laut einer Pressemitteilung der Evoniktochter Steag soll der neue Block 10 im Sommer diesen Jahres ans Netz gehen. Die Probleme mit den undichten Schweißnähten sollen dabei behoben worden sein.
"Das wäre ja alles ganz toll", sagt Ralf Welters, "Uns liegen jedoch Informationen vor, dass die verbauten Werkstoffe bzw. Edelstähle im Kessel des Blockes 10 nach dem Beizvorgang nach wie vor Probleme in der Kraftwerkstechnik aufweisen und diese in ein merkwürdiges Licht rücken. Baugleiche Werkstoffe wurden seitens Hitachi im sächsichen Braunkohlekraftwerk Boxberg R des Energieriesen Vattenfall verbaut, welcher ebenfalls in diesem Jahr ans Netz gehen soll. Auch hier war Auftraggeber der Hitachi-Konzern. Nun geht Hitachi hin und baut die gleichen Edelstähle im Kessel zurück und andere ein. Auf einen Beizvorgang wurde aufgrund der Vorgänge in Duisburg-Walsum gänzlich verzichtet."

Das Wäre nach Ansicht des Grünen sensationell. Er stellt sich die berechtigte Frage, ob der Hitachi-Konzern seinen eigens entwickelten Werkstoffen nicht mehr traut und ob das auch Auswirkungen auf die Inbetriebnahme des Referenzblockes 10 in Duisburg-Walsum haben könnte.
Fest steht, dass ein Grund mehr in Sachsen dazu geführt hat, dass die Werkstoffe ausgetauscht werden. Der Block dort konnte laut einer belegbaren Recherche der Grünen Liga nicht mit dem entsprechenden Kesseldruck und der Kesseltemperatur gefahren werden. Das wiederum wirkte sich auf den Nettowirkungsgrad aus, der um einige Prozentpunkte nach unten ging.
"Ist der versprochende Wirkungsgrad, mit dem die örtliche Politik seitens Evonik geködert wurde, auch hier in Duisburg-Walsum gefährdet?" fragt sich Ralf Welters.
Er macht keinen Hehl daraus, dass er dem Kraftwerksprojekt von Anfang an kritisch gegenüber stand. Er ist jedoch sehr verärgert darüber, dass immer mehr erschreckende Details ans Tageslicht kommen, die den transparenten und nachbarschaftlichen Umgang des Evonik-Konzerns mit der Walsumer Bevölkerung in Frage stellt.
"Die Bevölkerung, aber auch die Grünen erwarten eine Erklärung von Evonik!" fügt Ralf Welters abschließend hinzu.

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