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Ahlen: SPD-Vorstand deutlich verjüngt – Erfolg für Jusos

SPD-Jusos Kreis Warendorf

Der SPD – Stadtverband Ahlen hat sich auf seiner Sitzung in der vergangenen Woche, anlässlich seiner Vorstandswahlen, deutlich verjüngt.  Auf ihrer Facebook-Seite schreiben die Jusos Ahlen: „…freuen sich über den Generationswechsel im SPD Stadtverband Ahlen. 6 nominelle Jusos im neuen Stadtverband ist eine klare Ansage und ein riesen Vertrauensbeweis..“

In der Tat hat sich die Ahlener SPD-Parteispitze deutlich verjüngt. Neben der neuen, und bisherigen, Vorsitzenden Gabi Duhme wurde als einer ihrer Stellvertreter der Ahlener Jusochef Jendrik Leismann gewählt. Mit 46 von abgegebenen 59 Stimmen konnte er für sich, aber auch für seine Jugendorganisation, ein achtbares Ergebnis einfahren. Dies kam allerdings nicht von ungefähr.

Die Jusos in Ahlen gelten als besonders engagierte Parteijugendorganisation. Unter der Leitung von Jendrik Leismann machten sie immer wieder, auch pressewirksam, mit guten Aktionen auf sich aufmerksam, wie beispielsweise der Aktion „Rent-a-Juso!„, einer originellen Idee im Kampf gegen Kinderarmut, die am Ende 333 Euro für den guten Zweck einbrachte.  Der 23-jährige Rettungsassistent, der sich derzeit in Ausbildung zum Krankenpfleger befindet, sieht seine zukünftige Aufgabe als Vizechef der Ahlener GenossenInnen demzufolge fest umrissen, wie er im Gespräch mit xtranews berichtete. Zudem ist Leismann Kreistagsmitglied seiner Partei im Kreistag Warendorf.

Florian Westerwalbesloh SPD

Zumindest für Ahlen und den Gesamtkreis Warendorf gilt das oft beschriebene Parteinachwuchsproblem nicht. Die SPD darf sich dort in der für sie günstigen Situation sehen, neben Jendrik Leismann für Ahlen, auch noch Florian Westerwalbesloh als Gesamtkreisvorsitzenden der Jusos Warendorf in ihren Reihen zu haben. Westerwalbesloh, der 24-jährige Groß-und Aussenhandelskaufmann aus Oelde, der für die SPD im Stadtrat Oelde sitzt, arbeitet eng mit den Ahlener Jusos zusammen. Die gemeinsamen Initiativen tragen Früchte, wie nicht zuletzt die stattgefundenen Vorstandswahlen in Ahlen eindrucksvoll belegen. Beide Jungpolitiker plädieren dafür, das die personelle Verjüngung in den jeweiligen Orts,- und Kreisvorständen nur der erste Schritt sein kann. Vielmehr sollten bei den nächsten anstehenden Kommunalwahlen verstärkt jüngere Parteimitglieder in die jeweiligen Stadt,- und Kreisräte Einzug halten.

Der politische Nachwuchs in der SPD drängt nach vorn. Was für eine Partei, insbesondere einer Partei mit einer so langen Tradition wie der SPD, nur von Vorteil sein kann. Von besonderer Bedeutung für den Kommunalpolitiker Jendrik Leismann ist es, das die Ahlener SPD nicht allein kommunale Themen auf die Tagesordnung bringt, sondern auch politische Belange von überregionaler Bedeutung. “ Die SPD muss wieder verstärkt wahrgenommen werden.“, sagt Leismann und verbindet das mit dem Ziel, seine Partei offensiv ins allgemeine Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ahlen und des Kreises Warendorf zu bringen. Ausserdem sieht er den innerparteilichen Generationswechsel als eingeläutet an.

In der aktuellen Debatte über die Zustimmung oder Nicht-Zustimmung der NRW-Linkspartei zum Nachtragshaushalt der NRW-Minderheitsregierung empfiehlt er der SPD – Ministerpräsidentin Hannelore Kraft keine Kompromisse einzugehen. “ Die Finanzkrise beruht auf einem Systemfehler“, sagt Leismann im Hinblick auf die erforderlichen Mehrausgaben im NRW-Haushalt 2011. Der junge Politiker überzeugt im Gespräch unter anderem damit, dass er die Zusammenhänge der kommunalen Probleme in einer Gesamtschau mit der politischen Lage Landes,- und Bundesweit sieht. Zudem ist sein politischer Ansatz sinnvoll, über den eigenen kommunalen Tellerrand hinausschauend, die Ziele und Ideen seiner Partei zu propagieren.

Jendrik Leismann SPD

Auf kommunaler Ebene kämpfen die Jusos für ein seit längerem in Ahlen diskutiertes Projekt. Hierbei geht es um die Planung einer Paintball-Anlage für die Jugendlichen in Ahlen und darüber hinaus. In Ahlen heftig disktuiert, machen sich gerade die Jugendorganisationen einiger Parteien für diese Anlage stark. Jendrik Leismann und seine Ahlener Jusos gehören mit zu den Befürwortern. „Ich selber bin zwar kein aktiver Paintballer, aber ich halte diese Anlage für ein sehr gutes Angebot für die Jugend vor Ort“, Leismann dazu. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die gute Zusammenarbeit in dieser Frage mit der Jungen Union Ahlen, sowie mit dem Ahlener Ratsherren Steven Scholle von der SZP, die sich alle für den Bau einer solchen Sportstätte stark machen. „Auch gegen Widerstände in der eigenen Partei“, wie Leismann weiter ausführt.

Ein weiterer politischer Schwerpunkt der Jusos vor Ort ist der Kampf gegen Rechts. Ahlen verfügt über eine kleine, aber dennoch ernst zunehmende rechte Szene. „Linker Widerstand ist immer intelligent“, begründet der Jusochef seine Position. Und die ist durchaus effektiv. Erst vor wenigen Wochen fand in Ahlen ein Aufmarsch rechter Gruppen statt, welcher aber kläglich am Widerstand der Jusos, und in diesem Fall auch dem der Jungen Union Ahlens, scheiterte. Gerade bei diesem ernsten politischen Gesellschaftsthema sind die Ahlener Jugendorganisationen der SPD und der CDU äusserst effektiv und arbeiten sinnvoll zusammen.(xtranews berichtete.) Mit der Parteijugend der Linkspartei Ahlen gebe es weniger Gespräche.  Beim politischen Kampf gegen Rechts hat sich Jendrik Leismann in der jüngsten Vergangenheit positiv hervorgetan. Nicht zuletzt durch seine aktive Rolle beim Ahlener „Zeichen gegen Rechts“. Aber er steht selbstverständlich für die Jusos in Ahlen und im Gesamtkreis Warendorf  stellvertretend.

Die SPD braucht eine kritische, unüberhörbare Parteijugend. Die auch bei der SPD teils verkrusteten Parteistrukturen benötigen diesen frischen Wind. Der Druck, der von den jüngeren Parteimitgliedern auf die älteren einwirkt und somit eine Verjüngerung der Partei darstellt, ist positiv und wünschenswert. Es spornt gerade die älteren Parteimitglieder enorm an, zu beobachten, wie schnell und nachhaltig, die Parteijugend nachrückt. Es verdeutlicht auch einigen alteingesessen Mandatsträgern dass eben alles seine Zeit hat und ein Ende der eigenen Politkarriere immer kalkuliert werden muss. Innerparteiliche Erneuerungen finden nun mal in der Regel durch junge Mitglieder statt. Auch wenn manche alte Parteifüchse dies nicht für möglich halten wollen. Aber so funktioniert die gelebte Demokratie nun mal eben.


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