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LSU auf dem Bundesparteitag der CDU in Karlsruhe

„Die Partei hat uns nötig!“, sagt Alexander Vogt, der Bundesvorsitzende der LSU, im Interview mit xtranews auf dem Bundesparteitag der CDU in Karlsruhe.

Nach der vom Parteitag frenetisch gefeierten Rede der Parteivorsitzenden Dr. Angela Merkel nahm sich Alexander Vogt die Zeit für ein Gespräch mit mir.

Die LSU, die Vertretung der Lesben und Schwulen in der Union, ist auch anlässlich dieses Parteitages wieder mit einem Stand vertreten. „Unser Stand wird sehr gut besucht“, sagte Vogt und fügte hinzu, dass auch die von der Organisation zugewiesene Lage des LSU-Standes eine sehr exponierte sei. Die Vertreter der LSU befinden sich in direkter Nachbarschaft des Standes der Bundestagsfraktion. Pünktlich zum Parteitag der CDU brachte die LSU auch ihr Grundsatzprogramm, Stand November 2010,  heraus.

Alexander Vogt ist sich demnach sicher, dass „sich was tut in der Partei“ hinsichtlich der Belange der Lesben und Schwulen in der CDU/CSU.  Der knapp 41-jährige Vogt ist seit 10 Jahren mit der LSU verbunden. Im September dieses Jahres wurde er zum Bundesvorsitzenden seiner Organisation gewählt. Der gebürtige Münsterländer, der seit 8 Jahren in Frankfurt lebt, löste damit Reinhard Thole, seinen Vorgänger im Amt, ab.

Unter seiner Führung erlebt die LSU derzeit eine, nicht nur innerparteiliche, Aufmerksamkeit, die im Interesse aller Lesben und Schwulen, gleich welcher Parteipräferenz, liegt. Die PR-Arbeit dieser Organisation ist gerade in den letzten Wochen äusserst effektiv gestaltet worden. Nicht zuletzt durch den charismatischen Bundesgeschäftsführer der LSU, Ronny Pohle, und den jungen Landesvorsitzenden der NRW-LSU, Jens Bergmann, über den wir bereits mehrfach berichteten.

Für das CDU-Mitglied Vogt stellt es somit auch kein Problem dar, Schwulen/Lesben-Politik in der Union offensiv zu betreiben. Wie eingangs erwähnt, sieht er seine Aufgabe auch darin, die Belange seiner Parteiorganisation selbstbewusst zu vertreten. Von daher sagt er folgerichtig, dass „seine Partei“ die LSU braucht, um auch innerhalb der CDU/CSU die Diskussionen um dieses Thema im Gange zu halten.  Alexander Vogt kann sich dabei auf ein engagiertes Team innerhalb des Bundesvorstandes der LSU stützen.

Die LSU zählt bundesweit rund 500 Mitglieder und ist in fast allen Bundesländern vertreten. Auf ihrer eigenen Facebook-Seite informiert sie ständig und umfassend über ihre Aktivitäten. Ihre derzeitige Öffentlichkeitsarbeit zeugt von Selbstbewusstsein und dem Anspruch an sich selbst, ihre Mitglieder innerhalb der Union hörbar zu vertreten.

Die Angriffe, die Mitglieder der LSU teilweise aus anderen Parteien, auch von einigen schwulen Medien, erfahren müssen, sind ungerecht und kontraproduktiv für die Interessen aller homosexuellen Menschen. Es ist sicher leichter, schwul-lesbische Belange in der SPD oder bei den GRÜNEN umzusetzen, als in der CDU/CSU. Es ist aber ein Fehler zu glauben, dass die dortige Interessenvertretung eine Art von Alibifunktion darstellt. Aus vielen Kontakten und Gesprächen weis ich, dass die LSU eine gute Arbeit leistet und sich für die Interessen ihrer Mitglieder effektiv, und der eigenen Partei gegenüber kritisch, einsetzt. Eine Vernetzung aller parteilichen Schwulen&Lesben-Verbände wäre von daher wünschenswert. Gerade auf dem Gebiet „Schwule-Lesben-Politik“ sind Unterschiede kaum erkennbar.

Rechts-Mitte-Links scheint es in den entsprechenden Programmen nicht zu geben. Die Zielsetzungen sind im Großen und Ganzen gleich. Denn das Endziel aller müsste eigentlich die Auflösung ihrer eigenen Interessenverbände für Lesben und Schwule sein. Wenn, ja wenn, es kein gesellschaftliches Thema mehr ist, welche Sexualität ein Mensch lebt! Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg und die Schwulen&Lesben-Verbände aller demokratischen Parteien benötigen dafür weiterhin die Unterstützung und Solidarität nicht nur aus den eigenen Reihen.

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