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Stuttgart 21: GdP-Chef Freiberg kritisiert Baden-Württembergs Landesregierung angesichts der Eskalation – "Die Polizisten müssen den Kopf hinhalten"

Trade Union of the Police

Stuttgart (ots) – Der Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, sieht die Polizisten als Leittragende des Konflikts um Stuttgart 21: "Wir fühlen uns ohne Zweifel zwischen zwei politischen Lagern und müssen sozusagen als Puffer den Kopf hinhalten", sagte Freiberg der "Stuttgarter Zeitung" (Samstagausgabe). Deswegen sendet er den dringenden Appell aus: "Die Politik muss die Konflikte lösen, nicht die Polizei." Die Landesregierung dürfe nicht nur auf die Durchsetzung ihrer Ziele durch die Polizei setzen, sondern müsse "zwangsläufig" auf eine Gesprächsebene kommen.

Das harte Vorgehen der Einsatzkräfte am Donnerstag hält der GdP-Chef dennoch für angemessen. Die Beamten seien über Stunden aggressiv angegangen worden. "Da wollten Jugendliche die Gitter von Polizeifahrzeugen herunterreißen", sagte er. Andere junge Menschen hätten sich vor Wasserwerfer geworfen oder "Inszenierungen" von angeblichen Reizgasverletzungen vorgeführt.

Die personelle Unterbesetzung der Polizei nannte Freiberg "ungeheuer belastend". Allein an diesem Wochenende seien Großeinsätze nicht nur in Stuttgart, sondern auch in Gorleben, bei den Einheitsfeierlichkeiten in Bremen, bei NPD-Aktionen und brisanten Fußballspielen nötig. Dass diese schwierige Situation eine zunehmende Aggressivität bei den Polizisten hervorruft, glaubt er aber "im Grundsatz nicht".

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