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Kolpingwerk Deutschland kritisiert die geplante Einführung des „Bildungschips“

Köln/Berlin (ots) – Das Kolpingwerk Deutschland äußert Bedenken gegen die von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ins Gespräch gebrachte „Bildungschipkarte“, mit der der höhere Bildungsbedarf von Kindern in Familien mit ALG II – Bezug abgedeckt werden soll. „Zwar sehen wir die Gefahr, dass bei bestimmten Eltern das Geld nicht dem Wohl des Kindes zu Gute kommt, wenn es als Barleistung ausgezahlt wird. Zum Anderen werden aber durch eine solche generelle Lösung alle Eltern unter einen Generalverdacht gestellt, der so sicherlich nicht berechtigt ist“, betont der Bundesvorsitzende des katholischen Sozialverbandes, Thomas Dörflinger MdB. „Die politischen Verantwortungsträger sind gefordert, mehr Wert auf eine Vorbereitung und Begleitung der Eltern für ihre Familienaufgaben zu legen.“

Kritisch sieht das Kolpingwerk Deutschland in dem geplanten System der Chipkarten auch den enormen bürokratischen Aufwand, der mit der Einführung einhergeht. „Die Vorstellung, dass demnächst bundesweit in jeder Musikschule, jedem kleinen Sportverein und bei jedem privaten Nachhilfelehrer ein Kartenlesegerät stehen soll, klingt eher nach einem Förderprogramm für die Hersteller von Chipkarten und Lesegeräten als für Kinder aus einkommensschwachen Familien“, ergänzt Thomas Dörflinger.

Angesichts der Diskussion um die angemessene Höhe der Grundsicherungsregelsätze für Kinder und Jugendliche dürfe nicht in Vergessenheit geraten, dass die materielle Unterstützung nur ein Baustein für die Teilhabe von armen Familien sei. Um den Kindern aus diesen Familien einen Weg aus dem Teufelskreis von Armut und Transferabhängigkeit zu eröffnen, müsse vor allem auf Bildung gesetzt werden. „Die Armut von Kindern und Jugendlichen ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, der vielschichtig begegnet werden muss.“ betont Thomas Dörflinger.

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