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CDU im Streit über Gedenktag für Vertriebene – Lammert dagegen, Bosbach dafür

Köln (ots) – Die CDU streitet über einen Gedanktag für die Vertriebenen. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), sprach sich für die Einrichtung eines Gedenktages gegen Vertreibung aus. Er widersprach damit Bundestagpräsident Norbert Lammert (CDU). „Ich halte die Forderung für verständlich, um die Erinnerung an Flucht und Vertreibung dauerhaft wachzuhalten – zumal ja die Erlebnisgeneration Jahr für Jahr kleiner wird“, sagte Bosbach dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag-Ausgabe).

„Gemeint ist ja auch nicht ein arbeitsfreier Feiertag, sondern dass man einmal inne hält und öffentlich über Flucht und Vertreibung spricht – auch zur Vermeidung künftigen Unrechts. Denn Flucht und Vertreibung gibt es ja heute noch.“ Man könne an einem solchen Tag zudem „an die gewaltige Integrationsleistung erinnern, die Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erbracht hat“. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) hatte zuvor erklärt, dies sei kein Beitrag zur Schärfung des öffentlichen Bewusstseins zum Thema Vertreibung.

Es gebe in Deutschland bereits eine „Fülle von routinemäßigen Jahrestagen“. Runde Jahrestage brächten mehr Aufmerksamkeit. Die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, hatte anlässlich des 60. Jahrestages der „Charta der Heimatvertriebenen“ einen Gedenktag für den 5. August gefordert.

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