"Wir können jetzt nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Die Regierung wackelt. Die Opposition ist zerstritten, weil niemand führt und moderiert", ergänzte der Linksparteichef. Die SPD sei stärkste Oppositionspartei, aber noch nicht im Fünf-Parteien-System angekommen. "Steinmeier ist blass und unglaubwürdig. Gabriel spaltet, wo Geschlossenheit wichtig und richtig wäre." Zuvor hatten Politiker von SPD und Grünen die Führung der Linkspartei unter Hinweis auf verpasste Mehrheits-Chancen bei der Bundespräsidentenwahl angegriffen. Rot-Grün solle keine "Geschichtsfälschung betreiben", warnte Ernst. Wulff habe im dritten Wahlgang eine eigene schwarz-gelbe Mehrheit gehabt. Weil SPD und Grüne nicht vor der Bundesversammlung ernsthaft mit der Linkspartei gesprochen hätten, "haben SPD und Grüne Wulff zum Amt des Bundespräsidenten verholfen", so der Linksparteichef. Der Vorstand seiner Partei kommt an diesem Sonnabend zu einer Klausurtagung angesichts der aktuellen Vorfälle zusammen.