Vor ihrer Abreise zu den G8/G20-Gipfeln in Kanada betonte Merkel gleichzeitig im ARD-Morgenmagazin, dass der deutsche Sparkurs trotz der Kritik des amerikanischen Präsidenten, der mehr Staatsausgaben zur Belebung der Weltwirtschaft fordert, das Wachstum nicht behindere. "Im Gegenteil", sagte Merkel. In einem Telefongespräch mit US-Präsident Barack Obama habe sie deutlich gemacht, "dass Deutschland im Jahre 2010 für die Belebung der Weltkonjunktur sehr viel mehr tut als das im Durchschnitt der Fall ist."
Deutschland gebe etwa 2,1 Prozent seines Bruttoinlandsproduktes für Konjunkturmaßnahmen vor allem mit dem Ziel aus, Menschen in Arbeit zu bringen, was den Binnenkonsum stimuliere.
Die Kanzlerin räumte ein, dass es beim Umbau der Finanzmärkte "Licht und Schatten gebe". Zwar sei schon viel geschafft worden, aber es sei "noch nicht alles in Ordnung". Erfreulicherweise gebe es bereits eine Einigung zwischen der Europäischen Union und den USA über eine Bankenabgabe, die aber der G-20-Gastgeber Kanada nicht mittrage. Jetzt müsse man darüber sprechen, unter welchen Bedingungen eine solche Abgabe weltweit eingeführt werde. Schwieriger sei die Diskussion über eine Finanzmarkttransaktionssteuer, zu der der Europäische Rat bereits eine gemeinsame Position entwickelt habe. Auf dem Gipfel müsse darüber gesprochen werden, "in wieweit wir hierfür auch außerhalb Europas Verbündete gewinnen können".
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