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Senioren Union Moers: pro-NRW-Funktionär spricht bei der CDU

Die Senioren Union hatte auf ihrer letzten Veranstaltung in Moers als Referenten Dr. Christoph Heger eingeladen. Heger ist Gründungsmitglied der "islamkritischen Denkfabrik pro NRW" für die er auch bei der Landtagswahl kandidiert. Außerdem gehört er zu den Initiatoren des rechtspopulistischen Internetforums "Die grüne Pest".

Wolfgang Hemkens von der Moerser Senioren-Union, der den pro-NRW-Mann eingeladen hatte, bestreitet allerdings, von dessen Parteizugehörigkeit gewusst zu haben. Dabei hätte eine kurze Recherche im Internet genügt, um sich ein Bild von dem Redner in Moers zu machen. Hemkens vermeintliche Unwissenheit wird folglich auch von der Lokalpresse und von Politikern in Moers offen angezweifelt.

Der Einlassung der Senioren Union, man habe nichts über Hegers Rolle bei "pro NRW" gewusst, wird von Dr. Christoph Heger energisch widersprochen. In einer schriftlichen Stellungnahme des pro-NRW-Funktionärs heißt es: „Der Vorsitzende der Moerser Senioren Union, Wolfgang Hemkens, hat mich persönlich eingeladen, wobei ich ihn ausdrücklich über meine islamkritische Arbeit im Rahmen der Bürgerbewegung pro NRW informiert habe. Hemkens Antwort darauf: Dies sei kein Problem für ihn (…)“. Er sei erstaunt, so Heger, dass Hemkens „plötzlich unter politischem Gedächtnisschwund leidet“.

CDU-Mitglied Hemkens wiederum bescheinigt dem pro-NRW-Funktionär Heger, im März 2010 bei der Senioren Union einen „ganz vernünftigen Vortrag“ gehalten und keine Propaganda gemacht, eher ein wenig zu akademisch geredet zu haben. Der Landtagskandidat der CDU, Bruno Vinschen, war auch zugegen und hatte ebenfalls nichts Auffälliges bemerken können. Im Vortragstext steht wörtlich: "Es ergibt sich unzweideutig, dass die Erziehung in der Doktrin des Islams nicht ohne Verfassungsverrat Gegenstand eines Unterrichts in den Schulen der Bundesrepublik sein kann."

In der Pressefassung des Verfassungsschutzberichtes des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2009 vom März 2010 heißt es über die aus „Pro Köln“ hervorgegangene „Bürgerbewegung“ „pro NRW“:

„‘Pro Köln‘ und ‘pro NRW ‘ missachten mit ihren Aussagen und Forderungen die im Grundgesetz konkretisierten Menschenrechte, insbesondere die Menschenwürde und das Diskriminierungsverbot. Ausländer werden durch ‘pro Köln‘ und ‘pro NRW‘ wegen ihrer Nationalität, Abstammung oder Religionszugehörigkeit pauschal herabgesetzt und diffamiert. Entsprechende Aussagen werden ständig wiederholt; im Fokus stehen fast ausschließlich die Themen „Ausländer/Migranten“, verbunden mit einer drastischen Wortwahl. So wird den Bürgern ein negatives Menschenbild über diese Personengruppen vermittelt, das ausschließlich an deren Nationalität, Religions-, Staats- oder Volkszugehörigkeit anknüpft. Eine differenzierte Betrachtung, die andere Aspekte einbezieht, wird fast vollständig ausgeblendet. Bestimmte Volks- und Religionsgruppen, insbesondere Muslime, werden als unerwünschte, nicht integrierbare Menschen zweiter Klasse dargestellt. Mit dieser Art der Darstellung schüren ‘pro Köln ‘ und ‘pro NRW‘ Ablehnung und Angst in der Bevölkerung.“

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