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Rürup kritisiert Merkels IWF-Vorschlag für Griechenland

Köln (ots) – Köln. Der Ex-Wirtschaftsweise Bert Rürup kritisiert den Vorschlag von Kanzlerin Angela Merkel. Sie möchte zur Lösung der Griechenland-Krise den Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Hilfe holen: "Das ist in meinen Augen eine schlechte Lösung", sagte Rürup dem Kölner Stadt-Anzeiger (Freitagausgabe). Und zwar aus zwei Gründen:"Zum einen ist der Euro immer auch ein politisches Projekt, das die Einheit Europas fördern soll." Dazu passe es nicht, dass bei einer Krise eines kleinen Mitgliedstaates die Amerikaner zur Hilfe gerufen würden. Zum anderen berge die Einschaltung des IWF Konflikte mit der Kompetenz und Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank. "Viel besser wäre es, die Euroländer würden das Problem unter sich lösen", sagt Rürup. Den Euro bezeichnet der Professor für Volkswirtschaftslehre als "grandiosen Erfolg". Die Inflation sei niedriger als zu Zeiten der D-Mark und auch der Außenwert habe sich erhöht. Die Deutschen sind also in ausländischer Währung gerechnet seit Einführung des Euro reicher geworden. "Deutschland ist eindeutig der Profiteur des Euro!", behauptet Rürup weiter. Denn noch wichtiger als die geringe Inflation sei das Fehlen von Wechselkursschwankungen innerhalb Eurolands, dem wichtigsten Absatzmarkt für die deutsche Exportwirtschaft. Fünfzig Prozent der Ausfuhren gehen in die Euro-Zone. Ohne den Euro hätte die D-Mark während der jüngsten Krise "brutal aufgewertet" gegenüber etwa dem französischen Franc, der italienischen Lira und der spanischen Peseta. Deutschland wäre noch viel härter von der Krise getroffen worden, und der Erholungsprozess wäre deutlich langwieriger und mühsamer gewesen.

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