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Aufregungen im Literaturbetrieb

DariuszSankowski – glasses (public domain)

Durch unabgesprochene eMails vom WDR an freie Mitarbeiter war es, den Angaben des Senders nach, zu dem Verdacht gekommen, der Sender reduziere die Literaturkritiken oder stelle sie gar ein. Der WDR bemühte sich um eine Richtigstellung (vgl. https://www1.wdr.de/unternehmen/der-wdr/unternehmen/wdrdrei-interview-kremin-100.html). Generell wäre gegen ein Einstellen der Literaturkritiken des Senders nichts einzuwenden, wenn die Journalisten nichts mehr zu sagen hätten, oder wenn sie durch neuere Entwicklungen überfordert sind.

Der Literaturrat des Landes NRW verfasste eine Stellungnahme, die besonders auf Formulierungen wie ‚aktuelle Bezüge‘ ‚gesprächswertig‘ eingeht (vgl. https://www.literaturratnrw.de/) Seine Vermutung ist, dass zwar Literaturkritiken nicht völlig abgeschafft, aber in der literarischen Bandbreite reduziert werden.

Schon lange brodelt es im Literaturbetrieb, nicht nur weil Sender und Fachzeitschriften durch Blogs Konkurrenz bekommen haben, sondern auch aufgrund alternativer wissenschaftlicher Theorien, die von der herkömmlichen Literatur-Esoterik nichts halten. Mark Ammerns „Das literarische Konzeptbüchlein“ ist z.B. 2017 aus der analytischen Philosophie heraus entstanden, keineswegs aus der ‚Literaturwissenschaft‘. Bereits einfache Fragen nach Logik überfordern viele Journalisten, aber auch nicht wenige Literatur-Wissenschaftler und das Publikum.

Man kann leicht den Eindruck gewinnen, dass nicht wenige der Akteure des Literaturbetriebs im 19. Jahrhundert stecken geblieben sind.

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