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Jahrmarkt

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Autismus wird häufig als eine Entwicklungsstörung bezeichnet, die viele unterschiedliche Formen aufweisen kann, hingegen keine gemeinsame. Nun wäre auch ein Wort ‚Entwicklungsstörung‘ unzureichend, würde z.B. Entwicklungsformen umfassen, die keineswegs autistisch wären; das biologische Wachstum könnte zum Beispiel gestört sein. Es würde sich nichts ändern, falls man drastischer vorginge und von einer ‚Erkrankung‘ spräche. Erkrankungen gäbe es noch viel mehr. Gibt es Autismus überhaupt?

Tatsächlich gibt es derzeit kaum mehr als ein soziales Bild, das lautet: Autisten lebten jeweils in ihrer eigenen Welt. Und bezöge man empirische Fakten ein, die nahelegten, dass alle Menschen, bedingt durch verschiedene Ausprägungen ihrer Wahrnehmungsorgane und ihrer Gehirne, unterschiedlich wahrnehmen, lebten plötzliche alle Menschen in ihren eigenen Welten. Das sprachliche Bild taugt nichts, oder alle Menschen wären per se Autisten. Haben wir nur einen Jahrmarkt der menschlichen Sonderbarkeiten, auf dem sich Autisten‘ einem gierenden Publikum präsentieren?

Die geäußerte Kritik ist eine des sprachlichen Verhaltens. Dieses Verhalten ist kaum zu verstehen, auch wenn es durchaus sozial geteilt werden könnte. Sozial normal zu sein, schützt vor Irrtum nicht! Aber vielleicht gibt das Beispiel etwas über umgangssprachlichem Verhalten preis? Es zeigt, wie es zu umgangssprachlichen Sammelworten bzw. -begriffen kommen kann.

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