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Energiesparen durch die Digitalisierung?

Quelle: ©istock.com/YakobchukOlena

Seit Beginn des Jahres ist klar, dass Deutschland seine für 2020 anvisierten Klimaschutzziele verfehlen wird. Doch wie kann man sich selbst klimabewusster zu verhalten? Durch die Digitalisierung besteht immer mehr Bedarf an Energie – doch kann sie, richtig eingesetzt, auch dabei helfen, Energie einzusparen? Zum Beispiel im intelligent vernetzten Haushalt, dem Smart Home.

Gehen bei „Fridays for Future“ seit mehreren Monaten vornehmlich Schüler und Studenten weltweit auf die Straße, um für einen besseren Klimaschutz zu demonstrieren, riefen am Freitag, den 20. September auch andere Organisationen dazu auf, an diesem Tag auf die Straße zu gehen. Der Klimastreik wurde von zahlreichen Verbänden, Gewerkschaften, Kirchen und Naturschutzorganisationen unterstützt – auch in Duisburg waren rund 3.000 Teilnehmer dem Aufruf gefolgt, um gegen das als unzureichend kritisierte Klimapaket der Bundesregierung und für eine bessere Klimaschutzpolitik zu demonstrieren. Zwar sind Klima- und Umweltschutz schon seit einigen Jahrzehnten und nicht erst seit diesem Jahr ein Thema, doch die regelmäßigen Proteste von „Fridays for Future“, die Ergebnisse der Europawahl, Umfragen und gesteigertes Interesse für Nachhaltigkeit lassen die Vermutung zu, dass das Thema Klimaschutz auch weiterhin im Bewusstsein bleibt.

Nachholbedarf beim Klimaschutz

Und in der Tat gibt es Nachholbedarf, international wie auch in Deutschland. Während die Thematik in vielen Ländern und auch in dessen Regierungen immer mehr in den Fokus rückt, gehen die Maßnahmen noch schleppend voran. Auch in Deutschland, das nicht nur seine Klimaschutzziele verfehlen wird, die es für 2020 anvisiert hatte, sondern auch im EU-Ranking auf Platz 8 zurückgefallen und schon länger kein Vorreiter mehr für Klimaschutz und Energiewende ist. Die Politik ist hier also gefordert, doch was kann eigentlich im Privaten für den Klimaschutz getan werden, außer eben auf die Straße zu gehen und die Politik an ihre Aufgabe zu erinnern? Denn unser Lebensstil begünstigt auch den Klimawandel, durch die Digitalisierung nimmt beispielsweise auch der Energieverbrauch weiter zu. 95 Prozent aller Deutschen zwischen 14 und 49 Jahren nutzen ein Smartphone, das Internet ist nicht mehr wegzudenken, Infrastruktur und etwa die Kühlung von Servern benötigen viel Energie, ebenso die Herstellung von immer neuen Geräten. Die Liste ließe sich noch fortführen.

Digitalisierung – Energiefresser oder Energiesparer?

Auf Dauer könne die Digitalisierung jedoch dabei helfen, Strom- und Heizverbrauch zu senken und so einen kleinen Teil dazu beizutragen, Energie zu sparen – Voraussetzung natürlich, sie wird richtig angegangen. Ein Beispiel hierfür ist die Smart-Home-Technologie. Zwar bedeutet eine intelligente Vernetzung verschiedener Haushaltsgeräte wie Kühlschrank, Herd, Heizung, Fernseher oder Beleuchtung erst einmal eine erhöhte Stromversorgung der elektronischen Geräte, ob nun durch über Batterie, Akkus oder „direkt“ aus der Steckdose. Hinzu kommt die Steuerung durch Tablet oder Smartphone – auch hier entsteht weiterer Energieverbrauch. Wie auch im analogen Haus läuft es beim Smart Home auf den Faktor Mensch hinaus. Wer die Vernetzung als Spielerei nutzt, um nicht mehr von der Couch aufstehen zu müssen, um einen Film anzuschauen oder die Heizung im Winter voll aufzudrehen, um nicht die Fenster schließen und langärmlige Kleidung anziehen zu müssen, wird auch durch Durchdigitalisierung des eigenen Haushalts keine Energie einsparen.

Wer sich hingegen mit den Möglichkeiten seines Smart Homes auseinandersetzt, kann Energie einsparen – und nebenbei den eigenen Geldbeutel schonen. Vermeintliche Kleinigkeiten wie Geräte im Stand-by-Modus oder auch die menschliche Vergesslichkeit wie die Badezimmer-Heizung, die auszustellen morgens vergessen wurde, oder das Licht, das in der Küche brennt, weil es an der Tür klingelte und doch länger dauert als geplant, sind Energiefresser und summieren sich nicht selten zu Zusatzkosten im dreistelligen Bereich. Auch Kinder haben nicht immer erst Energiesparen im Sinn. Die Vernetzung ermöglicht es, mit einem Klick nicht benötigte Geräte vom Netz zunehmen, oder im Büro sicherzustellen, dass die heimische Badezimmer-Heizung nicht den ganzen Tag weiterpowert. Gleiches gilt für Beleuchtung – noch effizienter sind hier Bewegungsmelder, so dass das Licht automatisch ausschaltet, wenn ein Raum leersteht. Je nach der Modernität der Haushaltsgeräte lässt sich das Energiesparen noch intensivieren: Heizungen, die sich bei geöffneten Fenstern automatisch runterregeln, Zeitschaltuhren, die Nutzung von z. B. Backofen-Restwärme, die Möglichkeit sind vielfältig. Richtig eingesetzt können Smart Homes durchaus einen Beitrag dazu leisten, Energie einzusparen.

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