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Rentenreport des DGB: Rente muss für ein gutes Leben reichen!

Der DGB hat heute in Düsseldorf seinen aktuellen Rentenreport vorgestellt und einen Kurswechsel in der Rentenpolitik gefordert.

„Wir bekommen auch in Krefeld ein massives Rentenproblem, wenn wir nicht zügig und konsequent gegensteuern“, fasst Ralf Köpke, DGB-Kreisverbandsvorsitzender in Krefeld, die Ergebnisse zusammen. „Der Trend ist eindeutig: Die Menschen müssen immer länger arbeiten und haben dennoch geringere Rentenansprüche.“ Für den DGB sei aber klar:

Rente muss für ein gutes Leben reichen!

Schuld an der prekären Situation sei vor allem das ständig sinkende Rentenniveau. „Schon jetzt liegt der Rentenanspruch bei nur noch 47,5 Prozent des Nettolohns“, erklärte Köpke weiter. „Die Konsequenzen sind deutlich spürbar: Ein Mann aus Krefeld, der 2015 in Rente gegangen ist, erhält im Schnitt nur noch 1.065,22 Euro im Monat und damit noch unter dem Landesdurchschnitt,  der bei 1092,45 Euro im Monat liegt. Am 31.12.2015 betrug die durchschnittliche Altersrente aller männlichen Altersrentner im Landesdurchschnitt noch 1.187 Euro. Bei den Frauen ist ein Anstieg auf niedrigem Niveau festzustellen. So erhielten Neurentnerinnen 2015 im Schnitt 575 Euro im Monat. Der Durchschnitt aller Altersrentnerinnen lag im Vergleich zum 31.12.15 bei nur 567 Euro. Eine Frau aus Krefeld, die 2015 in Rente gegangen ist, erhält im Schnitt 589,36 Euro und liegt damit über dem Landesdurchschnitt.“ Bei weiter sinkendem Rentenniveau wächst die Gefahr für Durchschnittsverdiener enorm, von Altersarmut betroffen zu sein. „Und Geringverdiener laufen sogar Gefahr, lediglich Rentenansprüche zu erwirtschaften, die unterhalb der staatlichen Grundsicherung liegen“, so Köpke. Der DGB schlage daher vor, die Rentenbeiträge für Arbeitnehmer und Arbeitgeber schrittweise von heute 18,7 Prozent auf 22 Prozent im Jahr 2030 anzuheben. Damit könne der Abwärtstrend gestoppt und mittelfristig sogar eine Erhöhung des Rentenniveaus erreicht werden. Zudem müsse die politisch gewollte Mütterrente aus Steuergeldern finanziert werden.

Darüber hinaus müssten prekäre Arbeitsverhältnisse konsequent zurückgedrängt werden, sagte Köpke. „Sichere und fair bezahlte Arbeit ist das beste Mittel gegen Altersarmut. Der Mindestlohn war ein wichtiger Schritt, um Niedriglöhne und Niedrigrenten zu bekämpfen. Wir brauchen aber noch mehr.“ Die Bundesregierung müsse sich zum Beispiel darum kümmern, Minijobs ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig zu stellen und ein gesetzliches Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit zu beschließen, so Köpke. „Aber auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbst können etwas tun und sich gewerkschaftlich organisieren: Denn gute Arbeitsbedingungen gibt es vor allem dort, wo es starke Gewerkschaften und gute Tarifverträge gibt.“

 

Zur Information: Die verwendeten Zahlen stammen von der Deutschen Rentenversicherung. Den gesamten Rentenreport und Grafiken zum Herunterladen finden Sie unter: nrw.dgb.de/rentenreport

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