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Deutsche legen beim Sparen immer mehr Wert auf ständige Verfügbarkeit

©Bank of Scotland über Statista.com

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Das traditionelle Sparbuch wird laut der Bank of Scotland in diesem Jahr von 48% aller Deutschen verwendet (Quelle: ©2014 Statista.com). Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Geld ist schnell erreichbar, wird verzinst und vor versehentlichem Ausgeben geschützt. Damit ist es nicht nur eine beliebte Möglichkeit, sondern auch die wohl konventionellste Art, sein Geld beiseite zu legen. Dabei haben Verwender keine Möglichkeit zur Verwendung im alltäglichen Zahlungsverkehr und eignen sich daher am ehesten, um Geld zum klassischen Ansparen zu separieren, wenn kein besonderer Wert auf Rendite gelegt wird.

Da sie jedoch für die Sparkassen und Banken einen oft eher unrentablen Mehraufwand bedeuten, werden sie seit einigen Jahren immer mehr durch das gezielte Anbieten von Tagesgeldkonten abgelöst – und diese sind momentan in ihrer Beliebtheit und Verbreitung in Deutschland aufstrebend. Doch welche Vorteile haben Tagesgeldkonten und wie unterscheiden sich die aktuellen Angebote?

Tagesgeldkonten beliebt wie selten zuvor

Sie bieten variable und in den meisten Fällen vergleichsweise geringe Zinsen, dafür allerdings jederzeit vollen Zugriff auf die Einlagen, da es keine Laufzeit gibt. Laut der Bank of Scotland besitzen etwa 45% aller Deutschen im aktuellen Jahr ein Tagesgeldkonto (bei der Umfrage waren Mehrfachnennungen möglich). Damit liegen sie im Vergleich der Geldanlagen direkt nach Lebens- oder privater Rentenversicherung und Sparbuch auf Platz drei – mit steigender Tendenz. Denn obwohl sich die historisch geringen Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) zurzeit auch auf die Tagesgeldzinssätze auswirken, sind diese stark im Kommen. Immerhin liegt eine für den Kunden online verwaltbare und damit unaufwändigere Alternative zum Sparbuch durchaus auch im Interesse der Banken und Sparkassen, die diese deshalb zum Teil aktiv anbieten. Welche Auswirkungen ein niedriger Leitzins hat, wird übrigens in diesem Artikel näher erläutert.

Einer der größten Vorteile ist, dass Tagesgeldkonten in der Regel komplett kostenlos sind. Sie ähneln von ihrer Art her ein wenig den Girokonten, bieten jedoch meist keine Möglichkeit für die Verwendung im allgemeinen Zahlungsverkehr, sondern benötigen meist ein Girokonto als sogenanntes Referenzkonto, um Geld einzahlen und abheben zu können. Außerdem sind es reine Guthabenkonten, sodass keine Überziehung möglich ist und wurden von den meisten Banken als willkommene Ablösung der in der Handhabung für sie vergleichsweise zeitaufwändigeren Sparbücher eingeführt. Die Verzinsung findet in aller Regel ab dem ersten Euro statt, wodurch sich Tagesgeldkonten für das Parken von Geld über einen bestimmten Zeitraum oder auch das Beiseitelegen von auf dem Girokonto übrigen Beträgen anbieten.

Die wichtigsten Eigenschaften bei Tagesgeldangeboten

Der aktuelle Zinssatz ist natürlich das am ehesten ausschlaggebende Kriterium bei der Suche nach

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einem attraktiven Tagesgeldkonto. Die Zinsgutschriften werden je nach Angebot monatlich, vierteljährlich oder jährlich ausgezahlt.
Besonders hohe Zinsen werden manchmal von ausländischen Banken angeboten, die jedoch genauer geprüft werden sollten – speziell im Hinblick auf die Absicherung des Kapitals bei einer Bankenpleite. Länder wie die Niederlande oder Österreich haben beispielsweise eine vollständige Einlagensicherung bis 100.000 Euro pro Kunde. Viele deutsche Banken bieten über diese gesetzlich geregelte Absicherung noch eine zusätzliche über den Bundesverband deutscher Banken, die über diesen Betrag hinausgeht.

Die Zinsen werden als Jahreszinssatz angegeben, richten sich vorwiegen nach dem Leitzins der EZB und können täglich von der Bank angepasst werden. Eine Ausnahme stellt hierbei eine Zinsgarantie dar: Bei dieser wird für eine bestimmte Zeit, also beispielsweise für eine zuvor festgelegte Anzahl von Monaten oder bis zu einem angegebenen Datum, der Zinssatz garantiert.
Beim Vergleichen auf Portalen wie TarifCheck24 sollten also auch die angegebenen Besonderheiten und Konditionen der Anbieter berücksichtigt werden – sowohl hinsichtlich Intervalle der Zinsgutschrift, Einlagensicherung, Zinsgarantie und sonstige Vorteile. Ein entsprechendes Angebot kann über diese Portale meist online abgeschlossen werden, was das Einrichten eines neuen Tagesgeldkontos vereinfacht.

Die aktuelle Zinslage fällt selbst beim Anlegen in Festgeldern eher gering aus. Obwohl das Kapital bei diesen dauerhaft gebunden wird und erst nach der vereinbarten Laufzeit wieder abhebbar ist, sind die Zinsen derzeit zum Teil sogar unter denen von Tagesgeldern oder nur unerheblich höher. Den meisten Deutschen mit Tagesgeldkonten geht es ohnehin nicht so sehr um hohe Zinsen, als vielmehr um ein flexibles Beiseite-Sparen geht, wie der zuvor erwähnte Trend zeigt – Generell scheint es für sie interessanter zu sein, jederzeit auf ihr Geld zugreifen zu können. Damit fällt das aktuell seltener vertretene Festgeld für viele bereits als Option weg.

Mögliche Gründe für den Trend zur ständigen Verfügbarkeit

Als potenzielle Ursache für diese Sicherheits-Orientiertheit der Sparer und Anleger kann zum einen ein verringertes Vertrauen in die Banken nach der Krise seit 2008 genannt werden und zum anderen zeichnet sich insgesamt ein vorsichtigerer Umgang mit dem Geld ab. Tendenziell wird häufiger bzw. regelmäßiger gespart, um sich in den meisten Fällen kostspieligere Konsumgüter anschaffen zu können, die Altersvorsorge aufzustocken, ein Wohneigentum anzuschaffen und natürlich häufig auch, um sich ein finanzielles Polster zuzulegen. Einen Beitrag dazu wird wahrscheinlich auch die mittlerweile verbreitetere Zeitarbeit leisten, dass ein Notgroschen gebildet wird – Das Sparen wird nicht umsonst oft als typisch deutsche Tugend angesehen.

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