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Vier Duisburger SPD-MdL in Sachen Kunstzensur: Kritik an Ruhrtriennale-Chef bleibt bestehen

Letzte Woche verbot der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link (SPD) eine Raumskulptur des Mönchengladbacher Künstlers Gregor Schneider, die im Lehmbruck-Museum zur Ruhrtriennale im August geplant war. Für den Triennale-Intendanten Heiner Goebbels ein zensurierender Eingriff in die Freiheit der Kunst.

Ein internationaler Kunstskandal nahm seinen Lauf.

Duisburgs SPD-MdL Rainer Bischhoff: Richter über Kunst

In bedingungsloser Solidarität zu ihrem Oberbürgermeister gaben dann die vier Duisburger SPD-Abgeordneten Sarah Philipp, Rainer Bischoff, Frank Börner und Ralf Jäger – also der NRW-Innenminister – ein Pressestatement an die Lokalredaktionen, das jedoch schon nach wenigen Minuten zurückgezogen wurde.

Darin heisst es:

 

„Wir sind mehr als irritiert“, so die vier Duisburger Landtagsabgeordneten Sarah Philipp, Rainer Bischoff, Frank Börner und Ralf Jäger, „über das Verhalten und die völlig unsachliche Kritik des Ruhrtriennale-Intendanten Goebbels im Rahmen der Diskussion zur Installation “Totlast“.

Dass Herr Goebbels Duisburger Befindlichkeiten und Sensibilitäten nicht kennt oder kennen will, ist offensichtlich.

Dass er aber innerhalb der durch Landesmittel finanzierten Triennale der Stadt Duisburg ein Projekt aufdrücken will, das diese nicht möchte, ist nicht akzeptabel.“

Nach Ansicht der Duisburger Abgeordneten ist es richtig, über Kunstprojekte öffentlich zu diskutieren. Hier würde es immer verschiedene Meinungen geben und das sei auch gut so. Begrifflichkeiten wie “Affront gegen die Freiheit der Kunst“ seien allerdings völlig daneben und eines Intendanten unwürdig.

„Wir werden uns reiflich überlegen“, so die Abgeordneten, „inwieweit wir das Thema im Landtag in den zuständigen Gremien zur Sprache bringen werden. Nach so einem Verhalten kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Darüber hinaus muss geklärt werden, ob und wie die Finanzierung trotz Haushaltssperre in NRW überhaupt gesichert ist.“

Gerade erklärte mir das Büro des in der Sache federführenden SPD-MdL Rainer Bischoff, der sportpolitischer Sprecher seiner Fraktion ist, auf meine Fragen zu den Gründen der Rücknahme des Statements:

„Das hat lediglich mit der Haushaltssperre zu tun. Wir prüfen noch, infolge der Haushaltssperre Trinnalefinanzierungen etwaigenfalls gefährdet sind. Das muss noch mit verschiedenen Ministerien abgeklärt werden.“

Unsere Kritik an Herrn Goebbels bleibt aber vollumfänglich bestehen.

Nach unserer Einschätzung kann der Ruhrtriennale-Intendant die Duisburger Befindlichkeiten nicht einschätzen.

Wir werden uns wieder melden.“

Klingt wie eine Drohung.

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