Website-Icon xtranews – das Newsportal aus Duisburg

DGB: Armutsentwicklung in Duisburg bleibt Herausforderung für die Politik in unserer Stadt

Duisburg – Als dramatisch wertet der DGB in Duisburg die jüngsten Studien zur Armutsentwicklung in deutschen Großstädten. Nach einer Untersuchung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung lebt fast jeder 4. Duisburger unterhalb der Armutsgrenze. Konkret bedeutet dies für einen Alleinstehenden, dass ihm weniger als 848 Euro für den gesamten Lebensunterhalt zur Verfügung steht.

„Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und der Rückgang sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zugunsten von prekären Beschäftigungsverhältnissen haben deutliche Spuren im Sozialgefüge unserer Stadt hinterlassen“, kommentiert Ulrich Rieger, Sozialsekretär beim DGB Duisburg, die aktuellen Zahlen. Im Vergleichszeitraum der letzten 5 Jahre stieg der Anteil armutsgefährdeter Menschen um 6,5 Prozentpunkte auf 23,5 Prozent an. „Viele von Ihnen“, so Rieger weiter, „sind arbeitslos oder leben nur vom Minilohn. Andere haben nur einen Teilzeitjob und daher nur ein Teilzeit- oder Mini-Entgelt. Besonders die Kinder in diesen Familien leiden unter der Armutsentwicklung. So waren Ende 2011 27,5 % der Kinder unter 15 Jahre und 32,4 % der Kinder unter drei Jahren von Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch abhängig.“

Seit Jahren sind die politisch verantwortlichen Akteure in unserer Stadt bemüht, den Teufelskreis von Armut und Arbeitslosigkeit zu durchbrechen, die Folgen für die betroffenen Menschen abzumildern. Dennoch fühlen sich immer mehr Menschen von der sozialen Teilhabe abgehängt. Die Sorge, den Arbeitsplatz zu verlieren und damit dauerhaft seinen bisherigen Lebensstandard aufgeben zu müssen, lässt viele ArbeitnehmerInnen und ihre Familien nicht zur Ruhe kommen.

Der DGB will und wird sich nicht mit dieser Entwicklung abfinden und fordert ein radikales Umdenken in Politik und Gesellschaft. „Wir brauchen Löhne und Einkommen,“ so Rieger weiter „von denen die Menschen sich und ihre Familien ernähren können. Wir brauchen Arbeit und Bildungschancen für die junge Generation, wir brauchen soziale Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für die Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr mit der wirtschaftlichen Entwicklung mithalten können. Wir brauchen Renten, die ein menschenwürdiges Dasein im Alter ermöglichen. Dazu bedarf es jedoch einer gesellschaftlichen Umverteilung zwischen privatem Reichtum und sozialen Lasten. Soziale Gerechtigkeit bleibt die Herausforderung für alle politischen Akteure in den nächsten Jahren“, so Rieger abschließend.

Die mobile Version verlassen