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DGB Kreis Wesel: Die Rente muss zum Leben reichen!

Der DGB hat eingeladen zum Thema „Gute Arbeit – Faire Löhne – heute die Rente von morgen sichern“. Im Naturfreundhaus Moers hat Dr. Sabine Graf, stv. DGB-Vorsitzende NRW, das Rentenkonzept des DGB erläutert. Frauen sind heute schon von Altersarmut betroffen, die Durchschnittsrenten der Frauen in NRW bewegen sich bei nur 485 Euro, weit unter dem Grundsicherungsniveau. Erwerbsminderungsrenten betragen durchschnittlich unter 600 Euro. Ursachen kleiner Renten hat der DGB im frühen Ruhestand und niedrigen Löhnen ausgemacht. Die von der Bundesregierung geplante Senkung des Beitragssatzes verschlimmert die zukünftige Finanzlücke.

Der Vdk-Vorsitzende Horst Vöge beklagte die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die niedrige Rentenansprüche mit verursacht. Die Zunahme an Teilzeitarbeit, Leiharbeit und vor allem Mini-Jobs ermöglicht immer weniger Beschäftigten, ordentliche Vorsorge zu betreiben. Private Vorsorge ist für Kleinverdiener/innen sowieso ein unmögliches Unterfangen. Wer um den täglichen Lebensunterhalt kämpft, könne nicht noch Geld für Riester-Rente oder andere Produkte abzweigen.

Der IGBCE-Jugendreferent Bulut Surat zeigte die Perspektive von Jugendlichen auf. Bei ungesicherter Übernahme, Langzeit-Praktika, befristeten Verträgen und immer größeren Schwierigkeiten, in ein „Normal-Arbeitsverhältnis“ zu kommen, denken die meisten nicht an Alterssicherung, können sich viele nicht mal die Gründung einer Familie leisten.

Der Bundestagsabgeordnete Siegmund Ehrmann beschrieb durchaus selbstkritisch, wie die Reformen für mehr Beschäftigung ab 2002 gedacht waren und welche Gründe für die Ausweitung von Leiharbeit und Mini-Jobs ausschlaggebend waren. Die Umsetzung und Ausnutzung seitens vieler Arbeitgeber hält Ehrmann für dringend korrekturbedürftig.

Abschließend waren sich Graf, Vöge, Surat und Ehrmann einig, dass nur mit starken Gewerkschaften eine solidarische Rentenfinanzierung für die Zukunft abgesichert werden kann; eine Bedürftigkeitsprüfung im Zusammenhang mit der Rente darf es nach ihrer Meinung nicht geben.

Engagierte Beiträge aus dem Publikum zeigten, dass viele sich über die Zukunft der Rente Sorgen machen. Der DGB im Kreis Wesel wird das Thema im nächsten Jahr vor der Bundestagswahl wieder aufgreifen.

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