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Traumzeit: Zwischen Aktionismus und Planungssicherheit

Der Kampf zwischen Karneval und Fasten (1559) (Photo credit: Wikipedia)

Kürzlich sind auf Xtranews einige Statements aus dem Umkreis der Traumzeitretter erschienen. Sie dienen primär der anklagenden Aufarbeitung und der Rechtfertigung des eigenen Verhaltens. Irritieren kann, dass es auch heute noch an Abstand fehlt: Worum geht es überhaupt?!

Die Frage, weshalb in 2012 keine Traumzeit mehr stattfand und zukünftig die Verwaltung, also das Festivalbüro, die Traumzeit in die eigenen Hände nehmen möchte, wird nicht beantwortet. Man hat den Eindruck, als wird primär Entsetzen geäußert, über etwas, das weitgehend ungeklärt bleibt. Trotz der vergangenen Monate hat man die Chance verpasst, die verzwickte Sachlage aus Distanz zu betrachten.

Einen leichteren Zugang erhält man, wenn die unterschiedlichen Absichten und Hintergründe berücksichtigt werden. Es ist nicht davon auszugehen, dass die Verwaltung und die Initiative die gleichen Interessen haben.

Der Initiative ging es nicht allein um das Festival, sondern auch um den ehemaligen künstlerischen Leiter. Darüberhinaus stand nicht das Festival als solches im Zentrum, sondern primär das Veranstaltungsjahr 2012.

Die Verwaltung hat nicht nur die Traumzeit zu berücksichtigen, auch die Akzente, und eine Planungssicherheit in einer mehr als angespannten finanziellen Situation zu gewährleisten, zudem zu entscheiden, mit wem man glaubt, eine solche Sicherheit erreichen zu können. Zur Disposition stand grundsätzlich, wie weiter zu verfahren sei, nicht hingegen, ein kleines Notfestival in 2012 auszurichten.

Der ehemalige künstlerische Leiter und die Initiative wandten sich früh an die Öffentlichkeit, um das mangelnde Interesse der Verwaltung an einer Notkonzeption für das Veranstaltungsjahr 2012 bloßzustellen. Die Verwaltung hatte an einer solchen Konzeption tatsächlich kein Interesse, sah in einem solchen Aktionismus keine Basis, um das Festival weiterführen zu können, empfand diesen sogar als schädlich. Ihre Überlegung war grundsätzlicher Art: Traumzeit und Akzente sollten zukünftig im Wechsel, also zweijährlich stattfinden.

Sieht man davon ab, mit aller möglichen Inbrunst Schuld zu verteilen, schaut einfach nur auf die verschiedenen Interessen, dann bleibt nach meinem Ermessen kaum anderes übrig, als die markante Differenz zwischen der städtischen Suche nach Planungssicherheit und dem bürgerlichen Engagement für das Veranstaltungsjahr 2012 hervorzuheben.

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