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101 Piraten sagen »Ja zum Urheber«

Die von der Piratenpartei angestrebte Reform des Urheberrechts bringt Verwertungsgesellschaften und große Verlagshäuser auf die Barrikaden. In groß angelegten Medienkampagnen setzen sie auf Fehlinformationen über die Ziele und Forderungen der PIRATEN. Erst in der vergangenen Woche sprachen sich so über 100 Medienschaffende – von denen allerdings nur wenige tatsächlich Urheber sind –  im „Handelsblatt“ gegen die Reformpläne der PIRATEN aus. Dabei wurde wieder fälschlicherweise behauptet, die Piratenpartei wolle sämtliche Inhalte kostenlos über das Internet verbreiten, das Urheberrecht abschaffen und die Interessen und die Lebensgrundlage der Künstler ignorieren.

Dem Handelsblatt-Artikel treten nun 101 Piraten entgegen. Unter dem Motto »101 Piraten <3 Urheber« erklären sie, warum kreative Inhalte und werteschaffende Künstler schützenswert sind. »Wir wollen das Urheberrecht nicht abschaffen, sondern reformieren. Aktuell ist dieses nämlich nicht mehr als eine Ansammlung von Verboten und Einschränkungen, die vollkommen an den Lebensrealitäten des Internetzeitalters  vorbeigehen«, erklärt Christian Hufgard, Urheberrechtsexperte der Piratenpartei. »Wir wollen nicht nur das Teilen von kreativen Werken vereinfachen, sondern den Urheber mit mehr Rechten gegenüber der Verwertungsindustrie  ausstatten. Die angestrebten Reformen werden in dem auf dem Bundesparteitag in Offenbach mit überragender
Mehrheit verabschiedeten Antragspapier [1] klar dargelegt.«

Bereits im März hatte G+J Entertainment Media angekündigt, in den folgenden Wochen über die verlagseigenen Plattformen Kreative zu Wort kommen zu lassen. Diese könnten sich dort für eine Stärkung des bisherigen Urheberrechts aussprechen. [2] Zum gleichen Zeitpunkt erregten die Musikpiraten mit einem Artikel zur verbesserten Einkommenssituation vieler Künstler öffentliche Aufmerksamkeit. Seitdem überschlagen sich die Ereignisse. Auf Sven Regeners Brandrede folgten ein offener Brief von 51 Tatort-Autoren [3], sowie die 100 Stimmen im Handelsblatt. Pirat, Musiker und Labelchef Bruno Kramm hat die wenig überzeugenden Argumente der Contentindustrie in seinen pointierten Beiträgen [4] analysiert und deren Schwachstellen aufgezeigt.

Alle 101 Stellungnahmen sind auf der Webseite der Piratenpartei veröffentlicht. [5]

Links:
[1] http://wiki.piratenpartei.de/Bundesparteitag_2011.2/Antragsportal/PA149
[2] http://www.mediabiz.de/film/news/politik-bezieht-stellung-zum-urheberschutz/317029/seite-5
[3] http://www.piratenpartei.de/2012/04/04/offener-brief-der-tatort-autoren-ist-keine-konstruktive-diskussionsgrundlage/
[4] http://brunokramm.wordpress.com/2012/04/07/kommentar-zu-den-100-kopfen/
[5] http://www.piratenpartei.de/2012/04/09/101-piraten-fur-ein-neues-urheberrecht/

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