Hase gehört der Jungen Union der Stadt Mülheim seit Oktober 2006 an und ist dort seit 2008 auch im geschäftsführenden Vorstand. Seit August 2010 ist er zudem stellvertretender Kreisvorsitzender der Jungen Union in Mülheim. Der Student der Kunstgeschichte gibt als politische Schwerpunkte, ausser seiner Tätigkeit bei der LSU, die Themengebiete Jugend und Bildung, sowie Kultur an.
Nach dem Rücktritt von Jens Bergmann vom Amt des Landesvorsitzenden der LSU-NRW erschien der Landesverband für einige Monate, zumindest im Internet, abgetaucht. Alle Anfragen gingen in dieser Zeit an die Bundes-LSU und deren Vorstand. Mit der Wahl Hase’s soll sich das nun wieder ändern. Und er zeigt in unserem Gespräch viele Ambitionen und benennt klar umrissene Ziele, die er als neuer Vorsitzender für seine Mitglieder formulieren und umsetzen will. So ist u.a. geplant, dass der Verband in naher Zukunft wieder mit eigener Homepage im Internet präsent sein wird. Derzeit laufen diese Informationen noch über den Bundesverband der LSU.
Als weitere kommende zukünftige Aufgaben in seinem Amt nennt Manuel Hase neben der Öffentlichkeitsarbeit im Internet auch die Werbung neuer Mitglieder für seinen Verband. Erfreulich sei für ihn, dass der LSU-Landesverband nun in der Geschäftsstelle der NRW-CDU ansässig ist. Dort hat die LSU ein Büro und ein Postfach erhalten. Die politischen Schwerpunkte seiner Tätigkeit sieht Hase, der auch Mitglied im Bundesvorstand der LSU ist, in der nach wie vor noch nicht rechtlichen Angleichung der eingetragenen Lebenspartnerschaft zur traditionellen Ehe. Er bezieht dabei auch die Meinung der Partei mit in seine Überlegungen. „Die „Homoehe“ wird natürlich nicht von heute auf morgen mit der CDU umzusetzen sein“, so Hase in unserem Interview, „und Aufgabe der LSU wird es nach wie vor sein, in der Partei dafür zu werben, dass es in dieser Thematik zu einer gewissen Normalität im Umgang mit unserer Forderung kommt“.
Auf die Frage, wie ein junger Politiker, der einerseits einem doch eher modernen Lesben & Schwulenverband angehört und andererseits einer konservativen Partei wie der CDU, beides für sich verbindet, sagt Hase: „Mir ist eine werteorientierte Erziehung auf Basis des christlichen Menschenbildes wichtig. Selbstverständlich können diese Werte in jeder gleichgeschlechtlichen Beziehung ebenfalls bestehen und gelebt werden. Denn auch in homosexuellen Beziehungen spielen Werte wie Verantwortung und Vertrauen eine tragende Rolle. Letztendlich sind das auch konservative Werte.“
Manuel Hase ist es wichtig, das gleichgeschlechtliche Paare das selbstverständliche Recht haben müssen, von der Gesellschaft akzeptiert und gleichberechtigt leben zu können. Von daher begrüßt er auch die Spitzenkandidatur von Norbert Röttgen (CDU) zum Ministerpräsidenten der NRW-Wahl im Mai. „Mit Norbert Röttgen hat die CDU einen recht liberal denkenden Kandidaten aufgestellt“, sagt Hase in Bezug auf Röttgens Haltung zu den politischen Schwerpunkten der LSU Deutschland. Im Zusammenhang mit der NRW-Landtagswahl ist es Manuel Hase wichtig, dass möglichst viele Menschen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen – auch, und vor allem, die jungen und Erstwähler sollten an diesem Tag wählen gehen.
Die LSU ist seit Monaten gerade zum Thema gleichgeschlechtliche Ehe sehr aktiv und recht öffentlichkeitswirksam. Ungeteilte Anerkennung erntet sie dafür allerdings nicht. Gerade aus dem linken politischen Spektrum wird der Unionsverband der Lesebn & Schwulen immer wieder kritisiert und von einigen nicht ernst genommen. Hier ist allerdings zu sagen, dass die, die am lautesten gegen die LSU und ihre Repräsentanten schreien, die sind, die am wenigsten auf die eigenen Beine gestellt haben. Einen funktionierenden Homosexuellen-Verband der Linkspartei gibt es offenbar de-facto nicht und auch die Schwusos der SPD glänzen aktuell nicht mit übermäßiger Präsenz. Wobei die Schwusos in NRW hier noch die rühmliche Ausnahme sind. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Arbeit der LSU-Mitglieder lobenswert als effizient zu bezeichnen.
Der neue NRW-LSU-Vorsitzende Hase bringt dafür beste Voraussetzungen mit. Er ist zum einen gut verankert in seiner Partei, nutzt die sich ihm bietenden Kontakte und ist gleichzeitig ein junger Mann mit festen persönlichen Standpunkten. Das er zudem ein angenehmer Gesprächspartner ist, dürfte in seiner jetzigen Position sicher nicht von Nachteil sein.
Am 8. Juli wird die Nordrhein-westfälische LSU wieder mit einem Wagen auf dem jährlichen CSD in Köln vertreten sein. Die Zeit bis dahin wird sie nutzen, für alle interessierten Menschen Ansprechpartner zu sein und zu werden. Und wenn aus Interessierten neue Mitglieder werden kann das nur im Sinne aller sein, die für die Gleichberechtigung homosexueller, bi- und transsexueller Menschen kämpfen und sich einsetzen.
*Artikel auch erschienen auf obensbloggt.de