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DGB Duisburg: Überprüfung der Rente mit 67 nötig

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Duisburg – Der Deutsche Gewerkschaftsbund, Region Niederrhein, unterstützt die neue Debatte über die Anhebung des Renteneintrittsalters. „Es gibt bei weitem nicht genügend Arbeitsplätze für ältere Menschen. Und solange die Arbeitslosigkeit bei Älteren in unserer Region weiter so stark ansteigt, ist die Erhöhung des Renteneintrittsalters eine reine Rentenkürzung“, darauf weist Angelika Wagner vom regionalen Deutschen Gewerkschaftsbund hin. „Obwohl der neueste Arbeitsmarktbericht in Duisburg einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr verkündet hat, ist die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre im Vergleich zum Vorjahr um 9,1% gestiegen, die Zahl der über 55jährigen sogar um 13,4%. Und gerade erst wurde veröffentlicht, dass über 58jährige Langzeitarbeitslose noch nicht einmal mehr in der Statistik auftauchen, wenn sie länger kein Jobangebot erhalten haben. Wir haben da also eine weitere Dunkelziffer. Die Altersarmut steigt in Duisburg nachweislich von Jahr zu Jahr an. Immer mehr Menschen sind im Alter auf die so genannte Grundsicherung angewiesen. Grundsicherung erhalten diejenigen, deren eigene Rente und Vermögen nicht ausreichen, um davon den Lebensunterhalt zu sichern. Immer mehr nicht kontinuierlich verlaufende Erwerbsbiografien, also vor allem Zeitarbeitsverhältnisse, und zu niedrige Bezahlung führen zu nicht ausreichenden Rentenansprüchen. Somit also zu einem Anwachsen der Grundsicherungsempfänger in Duisburg. Über 60% davon sind Frauen. Solange es nicht genügend Arbeitsplätze für ältere Menschen gibt, und solange ältere Langzeitarbeitslose kaum eine Chance auf einen Wiedereinstieg in den Beruf haben und sogar aus Statistiken gestrichen werden, ist die pauschale Rente mit 67 der falsche Weg. Außerdem werden Berufsgruppen nicht berücksichtigt, in denen es wegen körperlicher oder psychischer Belastungen bereits jetzt kaum möglich ist, das bisherige Rentenalter von 65 Jahren zu erreichen, geschweige denn 67. Die Hausaufgaben sind nicht richtig gemacht, hier muss dringend nachgebessert werden. Einerseits wird der Rentenbeitrag um 0,3 Prozentpunkte reduziert, andererseits mangelt es an fast allem. Hier wurde die Decke, die eindeutig zu kurz ist, einfach höher gezogen. Aber dafür gucken nun die Füße raus und drohen zu erfrieren.“

Der DGB fordert die sofortige Überprüfung der Rente mit 67. Gleichzeitig müsse die Erwerbsminderungsrente reformiert werden, damit diejenigen, die nicht bis zum Rentenalter arbeiten können, ausreichend abgesichert werden. Es sei ein schwerer Fehler, mit der Einführung der Rente mit 67 zu beginnen, ohne die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tatsächlich länger arbeiten können.

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