Die zukünftige Herausforderung unserer Gesellschaft zur Bekämpfung der Alterarmut hat zwei Ursachen: Zum einen stehen die geburtenstarken Jahrgänge der Wirtschaftswunderjahre der 50iger und 60iger in den nächsten Jahren vor dem Renten- und Pensionseintritt. Zum anderen hat die jahrelange hohe Arbeitslosigkeit bei vielen Menschen unserer Region zu Unterbrechungen der Erwerbsbiografie geführt.
„Das hat zur Konsequenz“; so Rainer Bischoff weiter wörtlich, „dass zunehmend mehr Ruheständler mehr Geld aus den Renten- und Pensionskassen benötigen werden. Gleichzeitig werden viele einzelne RentnerbezieherInnen weniger Ansprüche haben, da sie durch Zeiten der Arbeitslosigkeit weniger einzahlen konnten. Hierauf muss sich der Sozialstaat ganz dringend bereits heute einstellen, damit er nicht plötzlich riesige Haushaltslücken stopfen muss.“
Der DGB hat zur Bekämpfung der Altersarmut konkrete Vorschläge vorgelegt:
Die Gewerkschaften schlagen in der aktuellen Debatte vor, den Beitragssatz der gesetzlichen Rentenversicherung konstant bei 19,9 % zu belassen. Bei kurzfristiger Entlastung der Rentenversicherung soll somit der Beitrag nicht gesenkt, sondern eine langfristige Reserve aufgebaut werden. Als präventive Maßnahme wird die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns von mindestens 8,50 € pro Stunde und der gleiche Lohn für gleiche Arbeit in der Leiharbeit gefordert. Hierdurch leisten ArbeitnehmerInnen vermehrte Einzahlungen in die Rentenkassen und erreichen gleichzeitig höhere Ansprüche.
„Durch diese Maßnahmen und die gleichzeitige Einführung einer Rentenversicherung für alle Erwerbstätigen“, so Rainer Bischoff weiter, „würde auch die unsägliche Rente mit 67 überflüssig. Diese Schritte führen zu einer sozial akzeptierten und die Gesellschaft nicht spaltenden Konsolidierung der Renten für die nächsten Jahrzehnte. Wir fordern die politischen Entscheidungsträger, insbesondere die heimischen Bundestagsabgeordneten, dazu auf, sehr schnell im Sinne dieses Konzeptes tätig zu werden. Wer jetzt die Zeit verstreichen lässt, verursacht üble Folgen für die einzelnen Menschen und darüber hinaus für die gesamte Gesellschaft in unserer Region.“