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Künstler Jürgen Meister rechtfertigt seinen Entwurf

Der Künstler Jürgen Meister hat heute in einer schriftlichen Stellungnahme seinen Entwurf gerechtfertigt. Meisters Entwurf einer Menschenmenge die die Hände nach oben reckt, war bereits zig-fach im Internet als Vorlage bekannt. Aufgrunddessen hatte gestern die dafür zuständige Jury die Zusammenarbeit mit ihm aufgekündigt. Im Laufe des Tages gab es zudem noch eine Stellungnahme der Urheberin der Vorlage, Petra Röder.

Meister selbst hatte daraufhin seinen Entwurf einer Gedächtnisstele für die Opfer der Loveparade zurückgezogen. Hier die Erklärung von Jürgen Meister im Wortlaut:

Guten Tag meine Damen und Herren,

mein Modell eines Entwurf eines Mahnmals für die Opfer der Loveparade Duisburg 2010 ist die Verdeutlichung meiner Intention in der Bewegung das Positive (Tanzen) und Negative (Panik) zu verknüpfen. Dies habe ich als Visualisierung und Diskussionsgrundlage für die Jury völlig legitim mit Hilfe eines Agenturfotos realisiert. Der Jury lag aber auch für den Bau der Originalskulptur eine komplett neu gestaltete Silhouette vor, die auf keiner wie auch immer gearteten Vorlage beruht. Diese neue Silhouette ist auch gleichzeitig in die Höhe gewachsen, um der neuen Anforderung einiger Jurymitglieder, mächtiger auszusehen, gerecht zu werden.

Außerdem habe ich in die Silhouetten noch mehr perspektivische Tiefe eingearbeitet, um der endgültigen, sichtbaren Größe von dann 300 cm x 600 cm mehr Differenziertheit beizugeben. Es ist ein Unterschied, ob die Skulptur 60 cm breit ist oder 600 cm, die Silhouette hätte in der 10fachen Vergrößerung zu grob gewirkt; dies habe ich auch beim ersten Zusammentreffen mit der Jury erklärt. Auch habe ich hier die Höhe des Sockels proportional korrekter dargestellt. Der Mahnmalentwurf ist eine Auftragsarbeit, im Unterschied zu meiner freien Arbeit, hat hier der Auftraggeber die Möglichkeit, auf die Gestaltung Einfluss zu nehmen. Auch hatte ich die Jury darauf hingewiesen, dass es sich bei meinem Entwurf nicht im eigentlichen Sinne um eine „Stele“ handelt, da er nicht aufrecht sonder querformatig strukturiert ist. Als Variante meines Entwurfs hatte ich auch eine aufrecht stehende Bramme entworfen, die Jury entschied sich aber lieber für die querformatige Variante, um die Silhouetten näher beim Betrachter zu haben. Die Jury blieb aber trotzdem bei dem Begriff „Gedenkstele“, um sich von einer anderen Gruppierung abzugrenzen, die sich darum bemüht, ein Mahnmal  in Form eines Gebäudes mit einer Dokumentation der Katastrophe im gleichen Umfeld zu errichten.

Viele Grüße

Jürgen Meister

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