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Haderthauer fordert vom Bund mehr Geld für die Jugendfreiwilligendienste Bundesfamilienministerin soll mehr Mut zur politischen Führung zeigen

Leipzig (ots) – Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer (CSU) hat im Ringen um einen neuen Freiwilligen Dienst anstelle der bisherigen Pflichtdienste Bundeswehr und Zivildienst von der zuständigen Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) mehr Mut zur Führung und zu einer Politik ohne Verordnung gefordert. „Ich fordere, dass neue Plätze beim Bundesfreiwilligendienst nicht zu Lasten bestehender oder neuer Plätze bei den Jugendfreiwilligendiensten, beispielsweise im Rahmen des freiwilligen sozialen Jahres oder des freiwilligen ökologischen Jahres, eingerichtet werden dürfen“, sagte Haderthauer gegenüber der „Leipziger Volkszeitung“ (Mittwoch-Ausgabe).

Als Folge des Aussetzens der Wehrpflicht wäre es nun „leichtfertig und naiv, wenn das Gefühl vermittelt würde, man könne den Zivildienst durch technokratische Notoperationen als Institution ersetzen“, warnte Haderthauer. Bundesministerin Schröder plant, die freiwilligen Dienste der Länder durch einen freiwilligen Bundesdienst zu ergänzen, der pro Jahr 35 000 Menschen jeder Altersgruppe gewinnen soll. „Der vom Bund derzeit verwendete Begriff ,Freiwilliger Zivildienst‘ setzt noch zu stark auf das alte Pflichtsystem“, sagte die CSU-Politikerin. In Wahrheit gehe es um die Chance, eine „neue Kultur der Freiwilligkeit“ zu vermitteln. „Aktive Bürgergesellschaft ist das originäre Thema der Union und muss es auch bleiben.“

Das freiwillige Engagement aus der Gesellschaft heraus sei „eine klassische Graswurzelbewegung“ und könne nicht von oben verordnet werden. „Deshalb müssen die vorhandenen Strukturen für die Jugendfreiwilligendienste gehegt und gepflegt und dürfen nicht ausgetrocknet werden, nur weil man eine Bundesstruktur einführen will.“ Garanten dafür seien das freiwillige soziale Jahr und auch das freiwillige ökologische Jahr in den Ländern.

Dafür müsse der Bund dann auch mehr Geld in die Hand nehmen, forderte Haderthauer. „Für die Jugendfreiwilligendienste wird das eine Erhöhung der Mittel im Vergleich zum Zivildienst bedeuten, da der Bund den neuen Bundesfreiwilligendienst mit 500 Euro pro Platz ausstatten will.“ Das freiwillige soziale und freiwillige ökologische Jahr in den Länden hätten eigene Rahmenbedingungen, müssten aber insgesamt konkurrenzfähig bleiben. „Der Bund muss seine bisherigen Fördermittel für diese Programme deshalb deutlich erhöhen“, so die CSU-Politikerin.

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