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DIHK: Kommunen dürfen Handel und Gewerbe nicht zusätzlich belasten!

(ddp direct) Mit dem diesjährigen BID-Award hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) den "Business Improvement District" (BID) Seltersweg in der Stadt Gießen ausgezeichnet.
DIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Wansleben Beim zweiten BID-Bundeskongress in Bochum (siehe auch Meldung vom 12. Juli) forum würdigte die IHK-Organisation damit am heutigen Freitag die beste Unternehmensinitiative für eine lebendigere Innenstadt.
Das Thema ist wichtiger denn je, denn den meisten Kommunen fehlt seit Jahren das Geld, um ihre Straßen und Plätze attraktiv zu halten. Immer häufiger nehmen daher lokale Unternehmer das Heft selbst in die Hand, um Einkaufszonen oder Marktplätze aufzuwerten. Sie stemmen sich damit gegen eine drohende Verödung der Innenstädte und wollen durch höhere Attraktivität auch Kaufkraft in die Citys zurückzuholen.
"Wir begreifen die BIDs als einen wichtigen Ansatz für erfolgreiche, kooperative Stadtentwicklung", betont hierzu DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Damit das Engagement der Einzelhändler, Gastronomen, Dienstleister und Grundeigentümer jedoch nicht im Keime erstickt werde, dürften die Kommunen die örtliche Wirtschaft nicht noch zusätzlich belasten, etwa durch Erhöhungen der Hebesätze bei der Grund- und Gewerbesteuer oder höheren Hinzurechnungen von Mietkosten bei der Gewerbesteuer.
"Im Zuge der Neuordnung der Kommunalfinanzen müssen die Städte alles daran setzen, die Gewerbetreibenden in den Innenstädten zu halten", mahnt Wansleben.
Das aus den USA stammende Stadtentwicklungsmodell "BID" macht auch in Deutschland immer mehr Schule. Es sind lokale Unternehmensinitiativen, die Stadtquartiere durch neue Bänke, Straßenlaternen, Abfallbehälter oder sogar Umbauten im Straßenraum aufwerten. Ihr Ziel: die Fußgängerzonen und Marktplätze notleidender Citys attraktiver zu machen, um so den Einkaufszentren auf der grünen Wiese die Stirn zu bieten.
Die Unternehmen schließen sich beispielsweise in einem Stadtteil oder einer Einkaufszone für üblicherweise drei bis fünf Jahre zusammen und verpflichten sich, gemeinsam die Aufwertungsmaßnahmen für den Standort zu finanzieren.
Erfahrungen erfolgreicher BIDs zeigen: Die höhere Besucherfrequenz hebt die Umsätze in den Geschäften und lässt damit auch die Werte der Grundstücke steigen. Derzeit gibt es mehr als 80 BIDs oder Projekte in Anlehnung an BIDs und zwar in nahezu allen Bundesländern.
Die einzelnen Industrie- und Handelskammern befördern als Vertreter der regionalen Wirtschaft die BID-Diskussion vor Ort. Daneben setzen sie sich dafür ein, dass die Arbeit der BIDs in eigenen Landesgesetzen klar geregelt wird. "Wir versprechen uns davon viele weitere Initiativen", so Wansleben.

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