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Liebe Linken Duisburgs: Auch die Loveparade ist Kultur

Als die Welt in Duisburg noch in Ordnung war - Zuschauermassen bei der Traumzeit - Photo: Christop Müller-Girod

Photo: DieLinke Duisburg

Sehr geehrter Herr Dierkes, sehr geehrter Herr Aust,

normalweise ignoriere ich ihre Äußerungen in Hinsicht auf kulturpolitische Thematiken der Stadt Duisburg – mir ist nämlich nicht bekannt in welche Weise sie berechtigt wären über Kultur zu befinden, es sei denn sie wohnen regelmäßig dem Ausschuss der Stadt Duisburg bei der sich mit diesen Themen befaßt. Und meines Wissens nach – ich kann mich aber auch irren – sitzt für die Linke jemand anders regelmäßig dort. Aber natürlich steht es ihnen beiden frei sich auch zu Themen zu äußern von denen sie offenbar keine Ahnung haben – wenn man schon keine Politik für die Stadt macht, jedenfalls ehe ich keine großen Erfolge der LINKEN seit deren Einzug in den Rat meiner Stadt – muss man ja wohl auf andere Art und Weise auf sich aufmerksam machen.

In der aktuellen Nummer ihres Meinungsmagazins Standpunkt haben sie sich also zum Thema Loveparade und Kultur und Kommerz geäußert. Na ja, wenn sie meinen unbedingt dazu was sagen müssen, gerne, tun sie sich keinen Zwang an. Gewisse Punkte aber sehe ich anders als sie – und da sie wohl kaum einen Leserbrief von mir abdrucken würden – aus Gründen! – tun wir das mal halt auf diese Art und Weise.

Sie stellen die Frage ob die Loveparade ein Teil der Volkskultur sei. Eine Frage, die sich eigentlich längst selbst beantwortet hat – wenn das Volk zu einer Veranstaltung strömt, dann ist diese – ob man es mag oder nicht – Volkskultur. Genauso wie das Oktoberfest Teil unserer Kultur geworden ist sind dies auch Veranstaltungen, die von Massen besucht werden und seit einiger Zeit stattfinden. Insofern ist diese Frage eigentlich nur rein rhetorisch. Es passt ihnen beiden aber offenbar so gar nicht, dass das Volk sich halt ab und an auch gerne mal amüsieren möchte anstatt sich brav zur Montagsdemonstration zu versammeln und die Reihen fest geschlossen zu halten. Tja, wie schade dass das Volk offenbar nicht ganz so dumm ist wie sie meinen. Die Nachfrage, ob die Loveparade nicht ein Irrweg sei ist übrigens sehr manipulativ – aber richtig, der Standtpunkt ist ja eine Postille ihrer Partei, da ist Sachlichkeit und Ausgewogenheit wie bei anderen Parteipublikationen natürlich nicht gegeben. Warum auch.

Na ja, die Kulturhauptstadt 2010 ist auch so eine Geschichte. Noch läuft sie und ob sie gut fürs Revier war oder nicht lässt sich erst mit einigem Abstand feststellen. Sie verschweigen nur, dass Fritz Pleitgen durchaus – im Gegensatz zu Anderen – die moralische Verantwortung übernommen hat. Dass er eventuell Druck ausgeübt hat mit seinen Äußerungen ist unbestritten. Sie verschweigen aber gezielt, dass sich Pleitgen am Tag der Katastrophe – so wurde es mir jedenfalls von vertrauenswürdigen Zeugen berichtet – in Duisburg aufhielt und versuchte zu helfen. Am Tag der unseligen Pressekonferenz konnte man einen niedergeschlagenen, mit der Welt fertigen Pleitgen erleben – ich war übrigens vor Ort, wo waren sie beide eigentlich? – auch wenn er versuchte das nicht zu zeigen. Doch natürlich verschweigt man solche Dinge lieber damit man agitatorisch die Massen und das Volk aufrütteln kann. Blöd nur, dass das nicht funktioniert, hmmm? Die Kürzung des Kulturetas hat wohl auch nichts mit RUHR.2010 zu tun – zudem konnten auch nicht alle geplanten Veranstaltungen des Kulturhauptstadtjahres mangels Finanzmasse realisiert werden.

Dass sie ganz klar versuchen hier polemisch zu argumentieren kann man dem letzten Abschnitt ihres Artikels entnehmen – aber dazu muss ich nichts schreiben, dass sie hier versuchen politisch Unbefangene zu agitieren ist ja offensichtlich. Nun denn, ich habe auch nicht erwartet dass die LINKE in Duisburg auf einmal sachlich und fair argumentieren kann – die Angriffe gegen meine Person haben das ja bewiesen. Nur: Wenn man schon über Kultur schreibt, sollte man vielleicht ein wenig mehr über sie wissen. Aber schön, wenns ihnen Spaß macht…

Ach, wären sie übrigens mal so nett eine Bilanz ihrer bisherigen Kulturpolitik offenzulegen? Würde mich mal brennend interessieren, was sie da so beschlossen haben in Duisburg – irgendwie habe ich nämlich den Eindruck, dass sich da so gar nichts getan hat…

Zackiger Gruß des Kulturressortchefs von Xtranews, den weder Ochs noch Esel aufhalten können!

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