Niebel zeigte sich nach seinen politischen Gesprächen in Israel davon überzeugt, dass die israelische Regierung gewillt sei, ihre Ankündigungen zur Lockerung der Gaza-Blockade "zügig umzusetzen, weil sie selbst gemerkt hat, dass es sonst Argumentationsschwierigkeiten gibt, spätestens wenn die nächste Flotte vor der Küste ist". Wenn Lieferungen weiter so wie bisher eingeschränkt blieben, ergänzte Niebel, "könnte man argumentieren, eine Flotte ist womöglich doch notwendig. Genau das ist aber nicht der Fall." Es gebe keinen vernünftigen Hafen, es gebe keine funktionierende Kontrolle für die palästinensische und für die israelische Seite. "Das Ziel bleibt natürlich die Aufhebung der Blockade", so der Minister.
Mit seiner Entscheidung für eine Negativliste für Gaza zur Einfuhrlockerung sei "das richtige Signal" gegeben. "Es wurde verstanden, dass man miteinander kooperieren muss. Israel hat auch ein eigenes Interesse, dass die Lebensumstände für die Menschen im Gazastreifen verbessert werden", meinte Niebel. "Jede Verbesserung der Lebensverhältnisse ist eine Abkoppelung von Hamas und eine Stärkung der Regierung Fayyad. Und die ist Israels Gesprächspartner für weitere Friedensgespräche."