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Neues Kulturverständnis in Deutschland: Integrationskultur ersetzt den Gegensatz von Hoch- und Breitenkultur

Flag of the city Hamburg.
Image via Wikipedia

Hamburg (ots) – Die Kulturwelt ist im Wandel. Das traditionelle Bild von Kultur, zu dem nur klassische Kulturangebote wie Oper, Ballett oder Theater gehören, wird zunehmend durch ein offeneres Verständnis abgelöst. Zukünftig werden auch populäre Unterhaltungsangebote, vom Musical bis zum Kino, zur Kultur gehören. So sehen es mittlerweile drei Viertel der Deutschen. Dies geht aus einer aktuellen Repräsentativbefragung der BAT Stiftung für Zukunftsfragen hervor, in der 2.000 Personen ab 14 Jahren nach ihrem Kulturverständnis gefragt wurden.

Im Land der Dichter und Denker vertritt die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung (74%) die Ansicht, dass Kultur nicht nur eine elitäre Angelegenheit für Wenige sein kann. Vor allem die junge Generation im Alter bis 29 Jahren plädiert mehrheitlich (80%) für ein umfassenderes Kulturverständnis – die deutschen Pensionäre dagegen sehen dieses deutlich seltener so (58%).

Mit einem eingeschränkten Hochkulturbegriff kann sich nicht einmal mehr jeder vierte Deutsche (24%) identifiziert. „In Deutschland wird die Hochkultur zwar vom Sockel geholt, aber nicht gestürzt; sie lebt weiter als Kultur für alle“, so Dr. Ulrich Reinhardt, von der Stiftung für Zukunftsfragen. „Früher hatten wenige den Zugang zur Kultur, heute hat die Kultur viele Facetten und kann von vielen erlebt werden“. Für ihn kommt das neue Kulturverständnis einer gelungenen Symbiose von Ernsthaftem und Unterhaltung gleich und die Kultur bekommt in diesem Vermischungsprozess eine neue Qualität. Zum Bildungsanspruch gesellt sich der Unterhaltungswert. Diese Entwicklung wird zu einem Boom an unterschiedlichsten Kulturangeboten führen. Rockstars werden Kirchen füllen und Opersänger Fußballstadien. Museen werden nachts ihre Türen öffnen und Streetart von Massen gefeiert werden. Eines darf jedoch bei der Kultur von morgen nicht vergessen werden: Sie muss auch finanziert werden. Kulturanbieter werden sich daher einen harten Kampf um staatliche Subventionen, Sponsoring der Wirtschaft oder die Eintrittsgelder der Besucher liefern. 

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