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stern.de: HRE-Chef stritt mit Schäuble um Bonus

Image by Getty Images via Daylife

Hamburg (ots) – Der am Donnerstag als Chef der Krisenbank Hypo Real Estate (HRE) ausgeschiedene Axel Wieandt hatte sich zuvor mit Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wegen Bonus-Zahlungen überworfen. Wie stern.de, die Online-Ausgabe des Hamburger Magazins stern, aus Regierungskreisen erfuhr, hatte Schäuble bei einem Gespräch mit Wieandt im Februar versucht, den ehemaligen Deutschbanker zu einem Verzicht auf einen Bonus über 375.000 Euro zu bewegen. Weil die HRE nur mit staatlicher Hilfe am Leben gehalten werde, hätte dies nach Schäubles Ansicht der Anstand geboten. Wieandt bestand nach Informationen von stern.de jedoch auf seinen Rechtsanspruch auf diesen Bonus. Er war Teil des Arbeitsvertrages, den Wieandt im Herbst 2008 noch zu Zeiten von Schäubles Vorgänger Peer Steinbrück (SPD) mit der damals gerade vom Staat geretteten Pfandbriefbank geschlossen hatte. Seit die HRE im April 2009 in staatliches Eigentum überging, war Wieandts Jahresgehalt auf 500.000 Euro begrenzt. Zuvor war es dem Manager jedoch gelungen, jährliche Bonuszahlungen von 1,5 Millionen durchzusetzen. Er bestand jetzt nach Angaben aus Regierungskreisen gegenüber Schäuble darauf, dass ihm zumindest für das erste Quartal die entsprechende anteilige Summe in Höhe von 375.000 Euro gewährt werde. Streit zwischen Schäuble und Wieandt gab es nach Informationen von stern.de auch, weil der Banker überdies für 2009 variable Vergütungen für weitere HRE-Mitarbeiter in Höhe von 33 Millionen Euro habe durchsetzen wollen. Der Finanzminister habe sich auch diesem Ansinnen widersetzt, hieß es gestern in Berlin. Ein HRE-Sprecher wollte gestern auf Anfrage von stern.de den Gehaltsstreit nicht kommentieren. Er verwies auf die Pressemitteilung der Bank, wonach Wieandt wegen "unterschiedlicher Auffassungen bezüglich der Geschäftsleitung" gegangen sei, die es zwischen ihm und dem Schäuble unterstehenden Bankenrettungsfonds Soffin gegeben habe.

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