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ARD und ZDF gegen Werbeverbot – Werbung entlastet die Gebührenzahler

Stuttgart (ots) – Der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust und der ZDF-Intendant Markus Schächter haben sich nach einem Spitzengespräch für eine Versachlichung der Diskussion über Werbung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgesprochen. Der Vorsitzende der ARD, SWR-Intendant Peter Boudgoust sagte in Mainz, bei den in der letzten Zeit geäußerten Forderungen nach einem Verbot von Werbung und Sponsoring bei ARD und ZDF werde völlig außer Acht gelassen, dass die damit verbundenen Einnahmen vom Gesetzgeber vorgegeben seien und in erster Linie der Entlastung der Rundfunkgebühr um rund 450 Millionen Euro pro Jahr dienten. Boudgoust: "Um es klar und deutlich zu sagen: Bei einer  politisch gewollten Umsetzung dieser Idee geht das zu Lasten der Gebührenzahler oder eben des Programms." Boudgoust erklärte weiter, die Interessen der kommerziellen Rundfunkveranstalter seien bereits durch die Ermöglichung entgeltlicher Produktplatzierung sehr weitreichend berücksichtigt worden. Außerdem würde entfallende Werbung keineswegs automatisch zu den Privatsendern wandern, wie das aktuelle Beispiel Frankreich eindrücklich zeige.

ZDF-Intendant Schächter wies darauf hin, dass sich die werbetreibende Wirtschaft massiv für den Erhalt der Werbung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ausgesprochen hat. Schächter: "Für die deutsche Wirtschaft sind die Programme von ARD und ZDF unabdingbar, um bestimmte interessante Zielgruppen im TV und Hörfunk zu erreichen. Viele Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass sich die Zuschauer an der ohnehin begrenzten Werbung nicht stören." Umfragen zeigten, so Schächter, dass sich die meisten Zuschauer nicht gegen Werbung an sich aussprechen, sondern nur gegen ein Übermaß an Werbung, insbesondere Unterbrecherwerbung. Die Entscheidung läge beim Gesetzgeber, die Konsequenzen sollten aber gründlich abgewogen werden.

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