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Hüther (IW) verteidigt Arbeitsmarktreformen: Problem sind die Geringqualifizierten

Image by Getty Images via Daylife

Bonn (ots) -  Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, hat in der PHOENIX-Sendung UNTER DEN LINDEN vor einer Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes gewarnt: "Wenn Sie beim Hartz IV-Regelsatz von 359 auf 410 Euro gehen, sind sie schon bei 10 Milliarden Plus und sie haben zwei Millionen zusätzlicher Hartz IV-Empfänger. Das kann ja nicht wirklich die Antwort sein." Als Kernproblem sieht Hüther die niedrige Qualifikation vieler Arbeitsloser. Grund hierfür sei ein "Jahrzehnte langes bildungspolitisches Versagen." "Deswegen ist es für viele auch schwierig … nach der soundsovielten Bewerbung einen Zugang in den Arbeitsmarkt zu finden." Die Arbeitsmarktreformen seien ein richtiger Schritt gewesen, da durch sogenannte Brückenarbeitsverhältnisse mehr Menschen wieder eine feste Arbeit bekommen hätten als "von daher abgesunken sind." "Es ist etwas verbessert worden durch diese Reformen: Die Chance auf den Einstieg. Was noch nicht verbessert wurde, ist die faire Chance des Aufstiegs", so Hüther.

Der Stellvertretende Parteivorsitzende der Linken, Klaus Ernst, forderte in derselben Sendung höhere Regelsätze für Hartz IV und das Arbeitslosengeld I. Kritik übte Ernst auch an der Aufstockung niedriger Gehälter: "Der Staat übernimmt Löhne, die sich die Arbeitgeber zu zahlen weigern. Deshalb muss man dort einen Mindestlohn einführen." Ernst wiederholte seine Forderung nach einer längeren Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I und nach einer Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes auf 500 Euro.

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