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IHK-Konjunkturumfrage: Aufstieg aus der Talsohle Vorsichtige Zuversicht der Wirtschaft in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve

Duisburg – Die Exporte ziehen wieder an. Die Investitionsneigung hat sich leicht verbessert. Die Wirtschaft ist vorsichtig optimistisch. Das berichtet die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve aus ihrer repräsentativen Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn unter 300 Unternehmen (fast 60.000 Beschäftigte). IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger: „Der Aufstieg aus der konjunkturellen Talsohle hat endlich begonnen. Aber Vorsicht: Es gibt noch unsichere Wegstrecken.“
Wie die IHK weiter berichtet, vergeben immerhin 71 % (Herbst 2009: 65 %) der Betriebe das Konjunkturprädikat „gut“ oder „befriedigend“. Damit ist der IHK-Konjunkturklimaindex zum dritten Mal in Folge angestiegen – auf jetzt 94 Punkte. Vor einem Jahr war der Tiefpunkt (77 Punkte) erreicht. Die konjunkturelle Verbesserung auf allerdings noch niedrigem Niveau betrifft vorwiegend Industrie und Großhandel. Das Dienstleistungsgewerbe tritt auf der Stelle. Die Lage im Einzelhandel hat sich hingegen etwas abgekühlt.
Mit Blick auf die weitere Entwicklung gehen die Unternehmen von einer Stabilisierung aus. Die Belebung der Auslandsnachfrage, wieder steigende Auftragseingänge, die verbesserte Kapazitätsauslastung und das stabile Preisniveau stützen die Erwartungen. Hinzu kommen erhoffte Wirkungen der öffentlichen Konjunkturpakete. Bei ihren Einschätzungen halten sich Optimisten und Pessimisten in etwa die Waage (23 : 22 %). Mehr als jeder zweite Betrieb rechnet mit einem gleichbleibenden Verlauf.
Binnennachfrage: Licht und Schatten
Während sich das Konsumklima leicht abgekühlt hat, kommen die Auftragseingänge in der Industrie aus ihrem Tief heraus, allerdings im Schneckentempo. 22 % der Unternehmen berichten von steigenden Bestellungen (Herbst 2009: 20 %). Gleichzeitig hat sich der Anteil der Industriebetriebe mit rückläufigen Bestellungen von 35 % (Herbst 2009) auf jetzt 32 % verringert. Im Handel sieht es eher schleppend aus: Auf jeden Betrieb mit steigenden Einnahmen (29 %) kommen fast zwei mit rückläufigen Umsätzen (56 %). Im Dienstleistungsgewerbe stehen jedem Unternehmen mit Umsatzverbesserungen (17 %) sogar drei Betriebe (53 %) mit Einbußen gegenüber.
Export: Wende geschafft
Die wichtigste Botschaft: Beim Export ist endlich die Wende geschafft. In der Industrie am Niederrhein überwiegt erstmals seit über einem Jahr wieder der Anteil der Unternehmen, die über steigende Auslandsaufträge berichten (29 %) gegenüber den Betrieben mit Rückgängen (21 %). Auch die Aussichten werden positiv eingeschätzt. Jeder vierte Exporteur (25 %) erwartet eine weiter steigende Auslandsnachfrage, jeder fünfte (20 %) ist skeptisch.
Erträge: Erst allmählich Erholung
Eine nur allmähliche Erholung zeigt sich bei den Erträgen der befragten Unternehmen am Niederrhein. Jedes vierte (24 %; Herbst 2009: 17 %) berichtet über steigende, aber noch fast jedes zweite (45 %; Herbst 2009: 56 %) über rückläufige Erträge. Dieser Saldo hat sich damit jedoch innerhalb eines halben Jahres erkennbar verbessert. Dies zeigt auch Wirkung bei den Investitionsplanungen: Jedes fünfte Unternehmen (21 %) plant für 2010 eine Ausweitung seines Budgets. Dies ist ein Anstieg um 6 Prozentpunkte im Vergleich zum Herbst 2009. Voraussichtlich jeder vierte Betrieb (25 %) schränkt aber die Investitionsausgaben ein.
Beschäftigung: Gefahr nicht gebannt
Bei der Beschäftigung zeigt sich zwar eine positive Grundtendenz, doch steht der Arbeitsmarkt weiter unter Druck. So kommen auf ein Unternehmen mit Planungen zur Personalausweitung (12 %) zwei (23 %), die für 2010 mit kleineren Belegschaftszahlen rechnen. Vor einem halben Jahr belief sich dieses Verhältnis aber noch auf 1 zu 3. IHK-Hauptgeschäftsführer Dietzfelbinger: „Der Arbeitsmarkt am Niederrhein erweist sich trotz der Krise immer noch als relativ robust. Aber die Gefahr ist nicht gebannt. Die Unternehmen brauchen mehr Luft zum Atmen, um sich zu stärken und zunächst Arbeitsplätze zu sichern. Das muss bei anstehenden Tarifrunden seinen Niederschlag finden.“

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