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Piratenpartei: Etablierte Parteien bangen um ihre Wählerstimmen

Sascha Lobo

Image by moeffju via Flickr

Die etablierten Parteien rüsten zum Wettstreit um die Gunst der Piratenpartei-Wählerschaft auf. Angela Merkel kündigte kürzlich an, die CDU auch für neue Wählergruppen interessant machen zu wollen und nun legen auch die Sozialdemokraten nach.

Nachdem die damaligen Regierungsparteien im letzten Bundestagswahlkampf bewiesen haben, wenig Kompetenz im Bereich Internet zu besitzen, will die SPD jetzt ihren Internetrat wiederbeleben. Dieser hatte sich kurz vor der Wahl, aus Protest gegen die eigene Partei, selbst aufgelöst. Für einen Neuanfang will die SPD nun mit den Protagonisten der Szene zusammenarbeiten. Den Anfang soll dabei ausgerechnet der Blogger Sascha Lobo machen, der seinen "guten" Namen bei Vodafone verbrannt hat und neulich auf Platz 7 der hundert peinlichsten Berliner gewählt wurde.

»Mit dem Versuch, durch "Blockwurst" Lobo Stimmen zu gewinnen, beweist die SPD, die innerhalb der Bloggerszene nur noch den Titel "Die Verräterpartei" trägt, eindrucksvoll ihr fehlendes Gespür für die Community und deren Anliegen«, sagt Erich Sturm, Vorsitzender der Piratenpartei Bremen. »Innerhalb der Community herrschen Prinzipien, die nicht einfach umgangen werden können. So ist es zum Beispiel nicht möglich, einmal verlorene Glaubwürdigkeit wiederzuerlangen. Der narzisstische Lobo stellt sich jedoch mit Aussagen, wie seinem Vorsatz, 2010 dringend arroganter zu werden, immer mehr ins Abseits«.

Dass es gelingt, wahre Helden der Szene, wie den Netzpolitik-Blogger Markus Beckedahl, zu instrumentalisieren, darf getrost bezweifelt werden. Die Ignoranz, mit der die etablierten Parteien ihnen im letzten Wahlkampf begegnet sind und ihre Empfehlungen in den Wind geschlagen haben, ist noch längst nicht vergessen.

SPD, CDU und CSU haben durch ihr bisheriges Verhalten viele Anhänger verloren und glauben nun, durch solche Aktionen wieder Land gewinnen zu können. Für die internetaffine Generation hat sich die Piratenpartei jedoch als einzig legitimer politischer Arm durchgesetzt und daran kann auch der Internetrat der SPD nichts ändern. Im Gegenteil, die Kraft, die investiert wird, um zu beweisen, dass die Piratenpartei überflüssig ist, bestätigt uns in unserem Handeln. Sie stellt die Angst der etablierten Parteien dar, immer mehr Stimmen an die Piratenpartei zu verlieren.

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