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Verteidigungsministerium hält an Opferanwalt Popal fest

Image by Getty Images via Daylife

Köln (ots) – Köln. Das Bundesverteidigungsministerium will trotz der jüngsten Vorwürfe weiter mit dem Bremer Rechtsanwalt Karim Popal über die Entschädigung der Opfer des Luftangriffs von Kundus verhandeln. "Popal ist ein in Deutschland zugelassener Rechtsanwalt, der nachweisen konnte, dass er Opfer vertritt; da das so ist, verhandeln wir mit ihm weiter", sagte ein Sprecher des Ministeriums dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstag-Ausgabe). Nach Recherchen des SWR-Magazins "Report Mainz" soll der Anwalt bei Gesprächen in Kundus den internationalen Truppen in Afghanistan willkürliche Tötungen unterstellt haben. Zudem gebe es Zweifel an seinen Zahlenangaben zu Opfern und Mandanten. Dorfälteste in Kundus hätten sich inzwischen von dem Anwalt distanziert, berichtete der Sender.

Popal erklärte dem "Kölner Stadt-Anzeiger": "Das ist zu 99,9 Prozent gelogen. Ich bin der einzige, der sechs Wochen recherchiert hat. Die Recherche der anderen hat ein bis zwei Tage gedauert. Ich finde diese Stimmungsmache sehr ungerecht." Dahinter stünden ehemalige Kollegen, die mit einem in die Höhe getriebenen Streitwert ihr eigenes Honorar erhöhen wollten, so der Anwalt. Sie seien deshalb auf eine Entschädigung in Bargeld aus. Er selbst jedoch wolle "Projekte, die langfristig wirken". Hinterbliebene könnten in einem Land wie Afghanistan mit Geld oft wenig anfangen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass es bei ihnen wegen der herrschenden Korruption gar nicht ankomme. Popal will am Donnerstag in Bremen eine Pressekonferenz geben.

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