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Kölner Stadt-Anzeiger: Paritätischer Wohlfahrtsverband steigt aus Zivildienst aus

Bundesarchiv Bild 183-J1014-0007-001, Berlin, ...
Image via Wikipedia
Köln (ots) – Nach der von Union und FDP für 2011 geplanten Verkürzung des Wehr- und damit auch des Zivildienstes von neun auf sechs Monate bereitet sich der Paritätische Wohlfahrtverband auf den Ausstieg aus dem Zivildienst vor. „Die Kürzung des Zivildienstes auf sechs Monate heißt, den Anfang vom Ende des Zivildienstes überhaupt einzuläuten, weil wir dann nicht mehr in der Lage sein werden, Zivildienstleistende noch vernünftig einzusetzen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe). „Unsere Mitgliedsorganisationen haben bereits signalisiert, dass sie die Stellen dann zurück geben und nicht mehr besetzen werden.“ Unter dem Dach des Wohlfahrtsverbandes arbeiten 500.000 Menschen, 15.000 davon sind Zivildienstleistende. Im Rettungsdienst, so Schneider, dauere die Ausbildung auf den Fahrzeugen drei Monate. „Da bringen sechs Monate dann gar nichts mehr. Bei der Pflege, in Kindergärten oder der Arbeit mit Behinderten kann man es den Menschen einfach nicht zumuten, alle halbe Jahre die Bezugsperson zu wechseln.“ Auch den Einsatzstellen könne man nicht zumuten, stets neue Leute einarbeiten zu müssen. „Wenn man auf sechs Monate geht, dann ist der Zivildienst am Ende.“ Allerdings gebe es die Möglichkeit, den Verlust durch Freiwillige „zu kompensieren, wenn die Politik mitspielt“ und mehr Geld bereitstelle, ergänzte der Hauptgeschäftsführer. So stehen den bundesweit 85.000 Zivildienstleistenden im Jahr 2009 cirka 35.000 junge Menschen gegenüber, die ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr absolvieren. Die Zahl der Bewerber ist ungefähr doppelt so hoch. Die Stellen werden von Bund und Ländern finanziert; der Bund gibt in diesem Jahr 19,2 Millionen Euro. Nach Auskunft des Wohlfahrtsverbandes müsste er 60 Millionen Euro jährlich zuschießen, damit das Loch, das die Zivildienstleistenden hinterlassen, gestopft werden könnte. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues (CDU), erklärte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Jetzt sind kluge Lösungen gefragt.“ Ein Ausweg sei die freiwillige Verlängerung des Zivildienstes, da dieser auch eine wichtige „Zubringerfunktion für Pflegeberufe“ habe. „Es gibt keine abschließenden Antworten“, betonte Kues. Die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement müssten ohnehin überarbeitet werden. Nun müsse man den Zivildienst verstärkt mit in den Blick nehmen.

Köln (ots) – Nach der von Union und FDP für 2011 geplanten Verkürzung des Wehr- und damit auch des Zivildienstes von neun auf sechs Monate bereitet sich der Paritätische Wohlfahrtverband auf den Ausstieg aus dem Zivildienst vor. „Die Kürzung des Zivildienstes auf sechs Monate heißt, den Anfang vom Ende des Zivildienstes überhaupt einzuläuten, weil wir dann nicht mehr in der Lage sein werden, Zivildienstleistende noch vernünftig einzusetzen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe). „Unsere Mitgliedsorganisationen haben bereits signalisiert, dass sie die Stellen dann zurück geben und nicht mehr besetzen werden.“ Unter dem Dach des Wohlfahrtsverbandes arbeiten 500.000 Menschen, 15.000 davon sind Zivildienstleistende. Im Rettungsdienst, so Schneider, dauere die Ausbildung auf den Fahrzeugen drei Monate. „Da bringen sechs Monate dann gar nichts mehr. Bei der Pflege, in Kindergärten oder der Arbeit mit Behinderten kann man es den Menschen einfach nicht zumuten, alle halbe Jahre die Bezugsperson zu wechseln.“ Auch den Einsatzstellen könne man nicht zumuten, stets neue Leute einarbeiten zu müssen. „Wenn man auf sechs Monate geht, dann ist der Zivildienst am Ende.“ Allerdings gebe es die Möglichkeit, den Verlust durch Freiwillige „zu kompensieren, wenn die

Politik mitspielt“ und mehr Geld bereitstelle, ergänzte der Hauptgeschäftsführer. So stehen den bundesweit 85.000 Zivildienstleistenden im Jahr 2009 cirka 35.000 junge Menschen gegenüber, die ein freiwilliges soziales oder ökologisches Jahr absolvieren. Die Zahl der Bewerber ist ungefähr doppelt so hoch. Die Stellen werden von Bund und Ländern finanziert; der Bund gibt in diesem Jahr 19,2 Millionen Euro. Nach Auskunft des Wohlfahrtsverbandes müsste er 60 Millionen Euro jährlich zuschießen, damit das Loch, das die Zivildienstleistenden hinterlassen, gestopft werden könnte. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Hermann Kues (CDU), erklärte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Jetzt sind kluge Lösungen gefragt.“ Ein Ausweg sei die freiwillige Verlängerung des Zivildienstes, da dieser auch eine wichtige „Zubringerfunktion für Pflegeberufe“ habe. „Es gibt keine abschließenden Antworten“, betonte Kues. Die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement müssten ohnehin überarbeitet werden. Nun müsse man den Zivildienst verstärkt mit in den Blick nehmen.

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