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WAZ: Sozialverband warnt vor Kahlschlag

Essen (ots) – Vor einer Politik des `sozialen Kahlschlages“ hat die Präsidentin des größten deutschen Sozialverbandes VdK, Ulrike Mascher, die neue schwarz-gelbe Bundesregierung gewarnt. `Ich setzte darauf, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel die unsolidarischen Privatisierungspläne der FDP in der Gesundheits- und Pflegepolitik stoppt“, sagte Mascher den Zeitungen der Essener WAZ-Gruppe (Samstagsausgabe). Schon jetzt hätten viele Menschen den Eindruck, dass es nicht gerecht zugehe in unserer Gesellschaft. # Die `soziale Balance“ gerate in Deutschland in Gefahr, falls die neue Bundesregierung in der Gesundheits- und Pflegeversicherung verstärkt auf die Privatisierung von Leistungen setze und damit den Patienten und Versicherten neue Lasten aufbürde. Konkret lehnte Mascher im WAZ-Gespräch Pläne zur stärkeren Anhebung der Zusatzprämien zum Einheitsbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung ab: `Das trifft die Armen unserer Gesellschaft besonders hart.“ 27 Prozent der Bürger verfügten im Monat nur über 100 Euro oder weniger freies Einkommen. Mascher: `Wenn davon 12 Euro für die Zusatzprämie weggehen, ist das eine Menge Geld.“ Auf Ablehnung beim VdK stoßen zudem Pläne

der neuen Koalition, die Pflegeversicherung künftig stärker über private Kapitaldeckung zu finanzieren. Mascher: `Menschen, die sich schon heute keine Zusatzrente leisten können, können da ebenfalls nicht mitziehen und würden schlechter versorgt. Das wäre eine ganz fatale Entwicklung.“# Stattdessen müssten Union und FDP über eine bessere Versorgung von Demenzpatienten und von Menschen mit Altersdepression diskutieren, fordert die VdK-Präsidentin. Es fehle vor allem an qualifiziertem Personal: `Durch private Finanzierung lässt sich das Problem nicht lösen.“

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