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Magazin: Ex-Terroristin Becker wollte über ihre RAF-Zeit schreiben

Wiesbaden/Berlin (dts) – Beamte des Bundeskriminalamts (BKA) haben am vorigen Donnerstag die Berliner Wohnung des früheren RAF-Mitglieds Verena Becker durchsucht, weil Ermittler während einer Überwachung ihres Telefons erfahren hatten, dass die 1989 aus dem Gefängnis entlassene Frau plante, Gedanken über die Zeit bei der Roten Armee Fraktion niederzuschreiben. Das berichtet das Magazin „Spiegel“ in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe. Demnach stellten die Ermittler einen Laptop und mindestens zwei weitere Computer sicher. Die Geräte sollen daraufhin überprüft werden, ob Becker sich über den Tathergang des in wesentlichen Teilen noch ungeklärten Mordes an Generalbundesanwalt Siegfried Buback im April 1977 äußert. Nach Aussage von Beckers Anwalt Walter Vennedey werde die Auswertung der Festplatten „nichts“ ergeben, „was über den früheren Ermittlungsstand hinausgeht“. Er wies darauf hin, dass ein Ermittlungsverfahren gegen Becker wegen des Buback-Mords bereits vor langer Zeit eingestellt worden sei. Die Karlsruher Bundesanwaltschaft hatte neue, verdeckte Ermittlungen gegen Becker aufgenommen, nachdem das BKA im Frühjahr auf Briefumschlägen, in denen nach dem Mord am Generalbundesanwalt im April 1977 Bekennerschreiben versendet worden waren, DNA-Spuren entdeckt hatte, die zweifelsfrei Becker zugeordnet werden konnten. Becker war indes 2008 in einem Gutachten, in dem von den Tätern zurückgelassene Utensilien auf DNA-Spuren untersucht worden waren, von dem Verdacht einer unmittelbaren Tatbeteiligung entlastet worden.

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