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ZDF-Doku: „Verliebt, vertraut, verschuldet!“

Mainz (ots) – Knapp jeder zehnte Privathaushalt gilt – laut Schufa – in Deutschland als überschuldet. Häufig ruinieren die Verbindlichkeiten eine Familie oder Partnerschaft nicht nur finanziell – viele Beziehungen überstehen die Krise nicht. Und immer wieder muss ein Partner feststellen, dass Liebe und Vertrauen ausgenutzt wurden. Die ZDF-Dokumentation „Verliebt, vertraut, verschuldet!“ von Anne Kauth und Bernd Reufels, die das ZDF am Dienstag, 28. Juli 2009, 22.15 Uhr, ausstrahlt, begleitet Menschen, die neben dem privaten auch noch vor dem finanziellen Ruin stehen, und dokumentiert deren Bemühungen, mit der Schuldenlast und den seelischen Wunden fertig zu werden. Denn wenn die gemeinsamen, finanziellen Angelegenheiten nicht glasklar geregelt sind – wenn einer für den anderen bürgt – dann können sich auch „unverschuldet“ gewaltige Schuldenberge aufbauen. Am Ende steht nicht selten der Gang zum Schuldenberater und in die Privat-Insolvenz.

Elisabeth Szamosi befindet sich nun schon seit 13 Jahren im Scheidungskrieg – und genauso lange kämpft sie auch schon mit der Schuldenlast. 1996 ging die Ehe in die Brüche. Elisabeth Szamosi zog mit ihren beiden Kindern aus dem gemeinsamen Haus aus. Ihr Ex-Mann zahlte keinen ausreichenden Unterhalt. Auf sich allein gestellt, war sie gezwungen, Schulden zu machen. Als Stewardess verdiente sie nicht genug, um die kleine Familie durchzubringen – zumal sie eine aufwändige Kinderbetreuung bezahlen musste. Noch heute ist ihr Gehaltskonto gepfändet, und obwohl sie die Altersgrenze eigentlich erreicht hat, konnte sie bisher nicht aus dem Beruf aussteigen. Immer noch klagt sie gegen ihren Ex-Mann wegen der fehlenden Unterhaltszahlungen. „Dieser Mann hat es von Anfang an nur auf mein Vermögen abgesehen“, sagt Elisabeth Szamosi heute. Denn vor der Heirat war es ihr finanziell gut gegangen. Das Grundvertrauen in einen Partner – vorbehaltlose Liebe – das sind für Elisabeth Szamosi bloße Begriffe. Das „Risiko Liebe“ konnte sie nie wieder eingehen.

Ina Ferber dachte sich nichts dabei, als sie für ihren Mann gutgläubig eine Bürgschaft unterzeichnete. Er hatte sich mit einer Firma selbstständig gemacht und brauchte dringend die Absicherung durch seine Frau, die im öffentlichen Dienst ein zuverlässiges Einkommen hatte. Doch die Ehe zerbrach, und erst langsam entdeckte Ina Ferber, dass sie sich in eine ausweglose Situation manövriert hatte. Schulden von über 600 000 Euro hatten sich angesammelt – am Ende blieb ihr nur die private Insolvenz. Bis heute ist Ina Ferber im so genannten „eröffneten“ Verfahren. Sie hofft, dass sie ihren gewaltigen Schuldenberg bald hinter sich lassen kann – und dass auch ihre Kinder nicht mehr unter dem Geldmangel leiden müssen.

Rüdiger und Kerstin Müller sind sich sicher, dass die Liebe auch schwere Zeiten überstehen kann. Mega-Diskos und diverse Firmen besaß Müller, als er das deutlich jüngere Model Kerstin heiratete. Es war ein rauschendes Leben mit Ferrari, einer Yacht auf Mallorca und vielen Partys. Bis es auf einmal nicht mehr lief mit den Geschäften. Lange versuchte Rüdiger Müller, den Ruin vor seiner Frau geheim zu halten – beruhigte sich mit Tabletten. „Alle sagten mir immer: Spätestens wenn das Geld futsch ist, bist du dein Model wieder los“, sagt Müller. Er fürchtete, sie würde ihn verlassen – doch als sein Schwindel aufflog, hielt sie trotzdem zu ihm. Beide sagen heute, dass die Krise sie zusammengeschweißt hat. Müllers Schulden belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro – Kerstin Müller steht mit über 100 000 Euro in der Kreide. Nun verhandeln sie mit ihren Gläubigern, wie sie die Schulden Schritt für Schritt abtragen können.

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